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Nur noch Vettel hat 2020 Cockpit auf sicher

2010 besass rund ein Drittel des Fahrerfeldes einen deutschen Pass. In dieser Saison sind es gerade noch zwei Fahrer. 2020 dürfte Sebastian Vettel der letzte deutsche Formel-1-Mohikaner sein.

Agentur
sda
28.09.19 - 10:38 Uhr
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Nico Hülkenberg dürfte nach der auf Ende Saison beschlossenen Trennung von Renault kaum mehr ein Team finden wird.

Sebastian Vettel (Red Bull), Nico Rosberg (Mercedes), Michael Schumacher (Mercedes), Adrian Sutil (Force India), Timo Glock (Virgin), Nico Hülkenberg (Williams) und Nick Heidfeld (Sauber) heissen die Fahrer, die vor neun Jahren in der Formel-1-WM im Einsatz gestanden haben.

Heute sind es gerade noch deren zwei. Für Nico Hülkenberg, den 32-jährigen Deutschen, der mit 171 Grand Prix der dienstälteste Fahrer ist, der noch nie einen Podestplatz erreichen konnte, dürfte seine zehnte Saison auch die letzte sein. Er wird im Rennstall Renault durch den Franzosen Esteban Ocon ersetzt.

Hülkenberg feierte sein Debüt 2010 und verpasste seither als Vierter viermal das Podest nur knapp. Er gewann total 507 WM-Punkte, 51 davon 2013 für das Team des Hinwiler Sauber-Rennstalls. «Es war damals ein Fehler, dass ich von Force India zu Sauber wechselte», sagt Hülkenberg heute. «Weil Sauber 2012 eine Rakete hatte und Sergio Perez und Kamui Kobayashi zusammen vier Podestplätze erreichten, glaubte ich, mit diesem Auto ganz vorne mitfahren zu können. Doch leider begannen 2013 die grossen Schwierigkeiten», erinnert sich Hülkenberg.

Auch nach seiner Rückkehr zu Force India und in den letzten drei Jahren bei Renault schaffte Hülkenberg nie den erhofften Sprung nach ganz oben. Nun muss er mit der nicht ganz unfreiwilligen Trennung per Ende Saison klarkommen. Lange Zeit sah es so aus, als würde er im Haas-Team Romain Grosjean ersetzen und Teamkollege von Kevin Magnussen werden. Doch der Deutsche und der Däne hatten und haben das Heu überhaupt nicht auf der gleichen Bühne und sind sich spinnefeind.

Der amerikanische Rennstall entschied sich darum, auch 2020 mit der gleichen Fahrer-Paarung anzutreten. So wie dies auch Mercedes (Lewis Hamilton, Valtteri Bottas), Ferrari (Sebastian Vettel, Charles Leclerc), McLaren (Carlos Sainz, Lando Norris) und Racing Point (Sergio Perez, Lance Stroll) tun werden. Und aller Voraussicht nach auch Red Bull (Max Verstappen, Alexander Albon) und Toro Rosso (Daniil Kwjat, Pierre Gasly).

Was bleibt für Hülkenberg übrig? Nur Alfa Romeo-Ferrari und Williams, wo George Russell bleibt und Robert Kubica aufhört. Für beide Teams stand Hülkenberg schon im Einsatz. 2010 in seinem Debüt-Jahr bei Williams (22 WM-Punkte) und drei Jahre später für Sauber. Es ist kaum anzunehmen, dass sich der erfolgshungrige Deutsche eine Saison beim unterlegenen Williams-Team antun wird.

Und eine Rückkehr zu seinem ehemaligen Sauber-Team im Zürcher Oberland, dem neuen Alfa-Romeo-Rennstall, scheint ebenfalls unwahrscheinlich, zumal die Italiener wohl weiter neben dem gesetzten Kimi Räikkönen auf Antonio Giovinazzi zählen dürften. Wenn nicht, würde Ferrari bestimmt einen Fahrer des eigenen Nachwuchsprojektes ein «Formel-1-Lernjahr» ermöglichen.

Vielleicht heisst dieser Mann ja Mick Schumacher. Dem 20-jährigen Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher (7 WM-Titel, 91 GP-Siege), wird eine grosse Zukunft vorausgesagt. Zurzeit belegt er in der Formel-2-Meisterschaft mit 51 Punkten den 11. Platz direkt hinter dem Schweizer Louis Délétraz. Und damit wären auch 2020 wieder zwei deutsche Fahrer im Formel-1-Zirkus engagiert.

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