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Dem grossen Griechen gefällt es hier

Der griechische Mittelblocker von Näfels, Nikolas Papangelopoulos, ist voll des Lobes über sein neues Domizil und sehr stolz, dass er beim Schweizer Rekordmeister spielen darf.

Südostschweiz
16.11.18 - 10:26 Uhr
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Der Mittelblocker Nikolas Papangelopoulos ist mit seinen zwei Metern Körpergrösse ein schwer überwindbares Hindernis.
Der Mittelblocker Nikolas Papangelopoulos ist mit seinen zwei Metern Körpergrösse ein schwer überwindbares Hindernis.
KÖBI HEFTI

von Köbi Hefti

Nikolas Papangelopoulos spielte bisher stets in der höchsten Liga Griechenlands, meist als Mittelblocker. In diesem Jahr zog es ihn nach Näfels. Er will hier neue Erfahrungen sammeln. Zu seinem Engagement bei den Glarnern sagt er: «Als ich das Angebot von Volley Näfels erhielt, sagte ich sofort zu. Näfels ist ein sehr bekannter Klub, Rekordmeister und geniesst einen hervorragenden Ruf. Es ist eine Ehre, für Biogas Volley Näfels spielen zu dürfen und eine noch grössere Ehre, Captain zu sein.»

Fronalpstock – ein Höhepunkt

Seit September lebt er hier und ist begeistert. Im Vergleich zum ebenfalls ländlichen und mit Bergen versetzten Peloponnes, wo er aufgewachsen ist, sind ihm hier die vielen Berge, Seen und Flüsse aufgefallen. «Ich geniesse es hier und möchte so viel wie möglich erkunden», schwärmt er. Er erzählt, dass es herrlich sei, wenn er am Morgen aufstehe, das Fenster öffne und einen direkten Blick in die Berge und auf den bunten Wald habe.

Die Bergtour zusammen mit dem ganzen Team auf den Fronalpstock mit dem herrlichen Panorama und der wunderbaren Abendstimmung und ein Ausflug ins Klöntal mit dem spiegelglatten See waren für den Griechen die bisherigen Höhepunkte.

Nur die Gegenwart ist wichtig

Etwas Sehnsucht kommt auf, wenn Niki Papangelopoulos vom Meer und dem griechischen Essen spricht. «Ich könnte mich nur von griechischem Salat und Fisch ernähren», erzählt er. Doch er mag auch die Schweizer Küche: «Ich habe schon vieles ausprobiert. Das Essen hier ist schmackhaft, so finde ich beispielsweise Raclette sehr fein.» Nikolas Papangelopoulos ist ein Mensch, für den die Gegenwart das Wichtigste ist. Deshalb geniesst er das Jetzt und Hier, will viel sehen und erleben. «Das Leben ist heute – morgen wird niemals kommen. Es gibt eine griechische Redensart, die besagt: Wenn Menschen Pläne schmieden, lachen die Götter.»

Der Zwei-Meter-Mann ist bei Näfels nicht nur Mittelblocker und Captain, sondern auch Trainer der 2.-Liga-Damen. Der Trainerjob macht dem ausgebildeten Sportlehrer viel Spass. Damit er sich besser verständigen könne, wolle er möglichst schnell Deutsch lernen, verspricht er.

Als Spieler und Captain der ersten Mannschaft bleibt der Grieche trotz des schwierigen Saisonstarts optimistisch. «Wir erleben jeden Tag etwas Neues, Unerwartetes. Damit müssen wir alle umgehen können. Wir sind ein völlig neu zusammengesetztes Team mit vielen jungen Spielern. Es ist eine schwierige und zeitintensive Aufgabe um die verschiedenen Mentalitäten zusammenzubringen», erklärt er.

«Aber ich bleibe Optimist. Je länger wir zusammen spielen, umso besser werden wir. Volleyball braucht Enthusiasmus und Energie. Ich glaube, dass mein Team dies hat.»

Auf die Frage, ob der Halbfinal ein realistisches Ziel sei, zeigt er sich zurückhaltend und sagt, dass es viel wichtiger sei, sich auf das Jetzt zu konzentrieren. Zu weit in die Zukunft zu schauen, ist auch in diesem Fall nicht sein Ding.

Das beste Geburtstagsgeschenk

Entsprechend ist sein Fokus auf das nächste Spiel am Samstag gegen Leader Amriswil gerichtet. «Wenn wir gegen ein besseres Team spielen, haben wir nichts zu verlieren. Ich werde von meinem Team fordern, dass es frei aufspielt, mit Begeisterung agiert, kämpft und nie nachlässt.»

Für Nikolas Papangelopoulos ist der Samstag in jedem Fall ein Jubeltag. Er feiert seinen 30. Geburtstag. Er weiss, welches das schönste Geschenk für ihn und sein Team wäre: «Ein Sieg gegen Amriswil wäre das Beste.»

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