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Dank WM-Erfolgen zu neuen Mitteln?

Am letzten Tag der Mountainbike-Weltmeisterschaften in Lenzerheide haben die Köpfe von Swiss Cycling eine erfreuliche Bilanz gezogen. Um das Niveau zu halten, braucht der Verband aber neue Mittel.

Südostschweiz
09.09.18 - 16:54 Uhr
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Zugpferde wie Nino Schurter braucht es, um finanzielle Mittel für den Mountainbike-Sport zu beschaffen.
Zugpferde wie Nino Schurter braucht es, um finanzielle Mittel für den Mountainbike-Sport zu beschaffen.
KEYSTONE

Sportlich habe sich die Schweizer Mountainbike-Equipe am Ende des 5-Jahres-Zyklus mit zusätzlichen Fördergeldern vom Bund auf dem Niveau präsentiert, das man sich gewünscht habe, erklärte Sportchef Thomas Peter. «Wir erhofften uns fünf, sechs Medaillen, und nun haben wir vier goldene und eine silberne. Wir sind da, wo wir im Idealfall hinwollten. Die Leistung von Nino Schurter unter diesem grossen Druck war einmalig», so Peter. Zwar wurde die Rekordmarke von acht Medaillen aus dem Vorjahr in Cairns nicht erreicht, damit habe man aber auch nicht rechnen können.

Wie weiter mit den Finanzen?

Das Niveau zu halten, ist nun das erklärte Ziel. Einfach ist das nicht. 300'000 Franken jährlich zahlte der Bund zuletzt im Rahmen eines Sportförderprogramms. Dieses Geld fällt weg. Die Mountainbiker gehörten zu den letzten, die von dem eingestellten Programm noch profitierten. Gemäss Markus Pfister, dem Geschäftsführer von Swiss Cycling, lautet die zentrale Frage beim Verband nun, wie es möglich ist, weiter über die benötigten Mittel zu verfügen.

Das zusätzliche Geld nutzte Swiss Cycling primär dafür, um die Trainingsbedingungen zu professionalisieren. So wurde der Staff vergrössert, unter anderem mit einem spezifischen Techniktrainer für die Frauen, und zusätzliche Fördertage für die Kadermitglieder durchgeführt. Ausserdem ermöglichte die Situation breite Kader. Gleich 57 Athleten kamen in den Genuss der Heim-WM.

An erster Stelle würde sich eine Reduktion der Mittel auf die Kaderbreiten auswirken. «Wir müssten sicher strikter selektionieren», sagte Peter. Zudem würden die Fördertage weniger oder müssten die Athleten diese aus der eigenen Tasche mitfinanzieren.

Zukunt des Weltcups Lenzerheide ungewiss

Ob auf der Lenzerheide auch nächste Saison Weltcuprennen der Mountainbiker stattfinden, ist noch nicht gewiss. Noch fehlt die Bestätigung von der UCI. Die Signale zumindest für weitere Cross-Country-Weltcups sind aber durchaus positiv. Für die lokalen Veranstalter hat sich das Engagement in den letzten fünf Jahren aber gelohnt. Ergaben die drei Weltcuprennen, die zum WM-Paket gehörten, mehr oder weniger Nullrechnungen, wird die WM einen schönen Gewinn abwerfen. Die erhofften 30'000 Zuschauer über die fünf Tage wurden - auch dank des guten Wetters - deutlich übertroffen; 65'000 waren es schliesslich. Allein am Samstag fanden sich 24'000 Bike-Fans am Fuss des Rothorns ein. (sda/so)

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