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Die bislang schwierigste Prüfung für Extremsportler Heeb

Mitte Juni hat Ultracycler Ingo Heeb das Race across the West bestritten – und gewonnen. «Ich kann mich sehr schnell erholen», sagt der Churer zur seiner Zauberformel.

04.07.18 - 16:15 Uhr
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Ingo Heeb während dem Race across the West – abgeschirmt vom Begleitfahrzeug.
Ingo Heeb während dem Race across the West – abgeschirmt vom Begleitfahrzeug.
PRESSEBILD

Ob es sein bisher härtestes Rennen war, wollen wir wissen, als der Churer Extremsportler Ingo Heeb diese Woche im Medienhaus zu Besuch ist. «Ja, absolut», kommt die Antwort, kaum ist die Frage fertig formuliert. 20 Ironmans hat Heeb in den Beinen, zweimal nahm er bereits solo an der Tortour, einem Radrennen 1000 Kilometer durch die Schweiz, teil.

Und doch: Das Race across the West – 1600 Kilometer vom kalifornischen Oceanside nach Durango, Colorado – bezeichnet Heeb ohne zu zögern als bislang schwierigste Prüfung als Sportler. Temperaturen von bis zu 45 Grad in den Wüsten Kaliforniens, schlechte Strassen und Trucks, die den 47-Jährigen beim Vorbeifahren beinahe aus dem Sattel bliesen, machten die Aufgabe so anspruchsvoll.

Der Ticker einer Parforce-Leistung

Am Ende gewann Heeb das Rennen in einer Zeit von 71 Stunden und 44 Minuten. Drei Tage verbrachte er fast nonstop pedalierend im Sattel seines Velos. Pausen wurden nur eingelegt, wo es unbedingt nötig war. Erstmals eine halbe Stunde nach 48 Stunden Fahrzeit, danach noch mehrere Male für 15 bis 20 Minuten. «Ich war so fit wie nie zuvor», erklärt Heeb – «und ich kann mich sehr schnell erholen», fügt er an. Keine schlechte Erfolgsformel für Nonstop-Radrennen.

Sechs Kilo verloren

Die Erholung nach dem Wettkampf freilich dauerte etwas länger. Rund drei Wochen sind vergangen, seit Heeb das Ziel im Radsportmekka Durango als Erster durchquerte. Fit genug, um den Medien Auskunft zu geben, ist er erst jetzt. Ein Virus hatte ihn zwischenzeitlich ans Bett gefesselt. Nichts Ungewöhnliches nach einer Leistung, die eigentlich sämtlichen physiologischen Funktionen des menschlichen Körpers widerstrebt.

Mit einem sechsköpfigen Team und zwei Begleitfahrzeugen war Heeb unterwegs. PRESSEBILD
Mit einem sechsköpfigen Team und zwei Begleitfahrzeugen war Heeb unterwegs. PRESSEBILD

Immerhin: Von den sechs Kilogramm Körpergewicht, die der als Bauleiter tätige Heeb während dem Race across the West verlor, sind die meisten wieder zurück. Und auch die nächsten sportlichen Ziele nehmen im Kopf des Churers Formen an. Zwar möchte er nun erstmal den Sommer geniessen und kein neues Grossprojekt planen. Angesprochen auf das Race across America, das unbestritten schwierigste aller Ultracycling-Rennen, flackert bei Heeb aber sofort Begeisterung auf.

Die 5000 Kilometer quer durch die USA wären schliesslich die einzige logische Steigerung. Für das Jahr 2019 schliesst Heeb einen Start noch aus. Sollte er eine Teilnahme in zwei Jahren anpeilen, würde dies indes nicht überraschen. Ob er sich das härteste Radrennen der Welt überhaupt zutrauen würde, wollen wir abschliessend wissen? Wieder kommt die Antwort prompt: «Ja, absolut.»

Ingo Heeb blickt aufs Race across the West zurück

TV Südostschweiz, 03:44 Minuten vom 04.07.2018.
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