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Eine Liga der Unbelehrbaren?

Innerhalb von zehn Tagen trafen Basel und Sion zum zweiten Mal aufeinander. Weil beide aus der Vergangenheit nichts gelernt haben, resultiert ein 2:2. Ein Problem, das fast die ganze Liga kennt.

Agentur
sda
07.02.21 - 20:15 Uhr
Fussball
Die Leistungsschwankung des FC Basel bereitet Trainer Ciriaco Sforza Sorgen
Die Leistungsschwankung des FC Basel bereitet Trainer Ciriaco Sforza Sorgen
KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Die Heimauftritte des FC Basel sind für Ciriaco Sforza längst zur unangenehmen Routine geworden. Wieder einmal musste sich der 50-jährige Aargauer am Sonntag den Medien im St.-Jakob-Park erklären, weil sein Team wieder einmal in einem Heimspiel Punkte liegen gelassen hat. Zum fünften Mal in Serie blieben die Basler in der Meisterschaft daheim ohne Sieg, noch nie in der Geschichte der Super League mussten die Basler Fans länger auf ein Erfolgserlebnis ihres Teams im eigenen Stadion warten.

Und so sprach Sforza vor den Journalisten wieder einmal über fehlende Leidenschaft, über Disziplin und zwei verlorene Punkte aufgrund einer unerklärlichen Auszeit seines Teams. «Warum vier Prozent weniger, keine Leidenschaft im Zweikampf?», fragte er in den verwaisten St.-Jakob-Park hinaus. Dass der FC Sion, ein eigentlicher Lieblingsgegner des FCB, auswärts einen 0:2-Pausenrückstand aufholen konnte und beim 2:2 einen Punkt mitnahm, führte Sforza auf die fehlende Einsatzbereitschaft seiner Spieler in der zweiten Halbzeit zurück.

Wieso in seinem FCB aber bereits die ganze Saison über Licht innerhalb weniger Augenblicke in Schatten umschlägt, scheint auch Sforza bislang nicht eruiert zu haben. Die Zeit allerdings drängt. Solange sich der FCB unerklärliche Auszeiten nimmt wie am Sonntag daheim gegen Sion oder am Donnerstag in Lausanne, als erst eine Brandrede von Captain Valentin Stocker zu Pause das Feuer zu entfachen vermochte, bleibt Sforza der Passagier auf der Chilbi-Bahn FCB, dem zusehends schlecht wird, der den Ritt aber nicht selber beenden kann. Jeder müsse sich nun hinterfragen, sagte Sforza gegenüber dem TV-Sender «Blue». «Wir haben nichts umgestellt, wir haben kein System gewechselt», sagte Sforza.

Weniger scharf, aber von ähnlicher Tonart äusserte sich der Sittener Verteidiger Jan Bamert bei «Blue», der sich über den in der zweiten Halbzeit gewonnenen Punkt nicht freuen konnte. «Wir haben wieder einmal zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten gezeigt», so der 22-Jährige. Für Frust sorgte beim Walliser Abwehrspieler, dass die beiden Gegentore nach eigentlich bekanntem Muster fielen. Im ersten Duell vor zehn Tagen in Sitten, das Basel 3:2 gewinnen konnte, fiel das 1:0 nach einem Corner von FCB-Captain Valentin Stocker. Es wiederholte sich am Sonntag.

Fast noch ärgerlicher aus Sicht des FC Sion dürfte allerdings das 2:0 durch den ehemaligen Sittener Spieler Pajtim Kasami gewesen sein. Dem 28-jährigen Zürcher gewährten die ehemaligen Teamkollegen im Strafraum so viel Platz, dass ihm in der dritten Partie gegen seinen alten Verein das vierte Tor glückte.

Dass bei fast allen Teams der Super League regelmässig alte und bekannte Probleme aufflammen, sorgt in der Tabelle der Super League für klare Verhältnisse: Neun Mannschaften bekämpfen sich um die Plätze zwei bis zehn, während an der Spitze YB einsam seine Runden dreht. Wieder einmal.

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