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Für den FCRJ gilt ab sofort: Willkommen im Abstiegskampf

Der FC Rapperswil-Jona kommt beim Challenge-League-Schlusslicht FC Aarau mit 0:3 unter die Räder. Aarau reichen 25 starke Anfangsminuten, um die drei Punkte sicher nach Hause zu bringen.

Linth-Zeitung
12.11.18 - 01:00 Uhr
Fussball
Es passt im Brügglifeld ins Bild des FCRJ, dass Michel Morganella (links, im Duell mit Olivier Jäckle) zum Eigentorschützen wird.
Es passt im Brügglifeld ins Bild des FCRJ, dass Michel Morganella (links, im Duell mit Olivier Jäckle) zum Eigentorschützen wird.
Franz Feldmann

von Franz Feldmann

Eigentlich war der Gameplan des FCRJ gegen das Schlusslicht Aarau, hinten dichtzumachen und vorne irgend einmal eine Chance zu nutzen. Doch das ging schon in den ersten Minuten schief. Bereits nach 16 Sekunden ging ein erstes Raunen durch die mehr als 2800 Zuschauer, als Varol Tasar zu seinem ersten Abschluss kam. Dies war deshalb bemerkenswert, als Rapperswil-Jona das Anspiel hatte ausführen dürfen. Nur gerade 40 Sekunden später kam Elsad Zverotic nach einem Corner völlig freistehend zum Kopfball, traf aber das Tor nicht.

Ein Debakel schien sich abzuzeichnen. Und als der Österreicher Stefan Maierhofer aus zehn Metern unbedrängt abschliessen konnte, reihte sich auch FCRJ-Torhüter Andrea Guatelli in die Mängelliste ein. Der Schuss war nicht wirklich zwingend, rutschte aber unter dem Rapperswiler Schlussmann durch (8.). Alle guten Vorsätze der St. Galler schienen sich im Nichts aufzulösen. Natürlich half es nicht, dass sich Liga-Topskorer Aldin Turkes unter der Woche im Training eine Muskelverhärtung eingefangen hatte und damit nicht auflaufen konnte. Aber als alleinige Entschuldigung durfte dies nicht herhalten.

Kapitaler Fehlstart

Nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer jubelte erneut Maierhofer. Nach einem Eckball war er gedanklich schneller als alle Rosenstädter und stocherte das Leder zum Führungsausbau in die Maschen. Es passte zum Spiel der Gäste, dass kurz darauf ein verunglückter Auswurf von Guatelli bei Varol Tasar landete. Sein Spurt in Richtung Tor brachte in der 24. Minute den nächsten Aarauer Treffer. Michel Morganella lenkte den Abschluss- oder Passversuch des Aargauers in die eigenen Maschen.

Das Publikum feierte, Rapperswil- Jona war spielerisch schon am Ende, bevor das Spiel so richtig angefangen hatte. Stürmer Kemil Festic bemühte sich vorne, lief Kilometer um Kilometer, blieb aber wirkungs- und erfolglos in seinen Bemühungen. «Ja, das sind so Spiele, da ist es undankbar, im Sturm zu spielen», meinte er denn auch enttäuscht nach dem Spiel. «Aber trotzdem versucht man halt immer, Vollgas zu geben.»

Das mussten die Gastgeber an diesem Nachmittag nach dem 3:0 nicht mehr. Mal für Mal liessen sie die «Rappi»-Spieler ins Leere laufen. Nach 52 Minuten zeigte die Cornerstatistik dennoch Kurioses an. Der FCRJ führte nach Eckbällen mit 5:4. Doch deren Ausführung war einmal mehr an Harmlosigkeit nicht zu überbieten, und das blieb bis zum Schluss so.

Die Nummer 3 muss ins Tor

Torhüter Guatellis unglücklicher Ar-beitstag hatte schon nach 39 Minuten mit viel Kopfschmerzen geendet, denn beim Herauslaufen war er unglücklich mit dem Doppeltorschützen Maierhofer kollidiert. Der FCRJ-Goalie musste durch Tomislav Vranjes, die Nummer 3 nach dem immer noch verletzten Diego Yanz und Guatelli, ersetzt werden. Vranjes machte seine Sache gut, musste allerdings nur einmal wirklich eingreifen. Ein Schussversuch von Maierhofer lenkte er reflexschnell ins Seitenaus.

So hätte denn die Gemütslage nach dem Abpfiff unterschiedlicher nicht sein Können. Aarau feierte zusammen mit seinen zahlreiche Fans den Abschied vom letzten Tabellenrang, den nun Chiasso nach der 2:3 Niederlage gegen Schaffhausen innehält. Die St. Galler Spieler schlichen derweil wortlos oder wutentbrannt in Richtung Katakomben. Ihr Polster auf das Schlusslicht Chiasso beträgt nach dem sechsten Meisterschaftsspiel in Serie ohne Sieg nur noch sechs Punkte.

Aarau – Rapperswil-Jona 3:0 (3:0)
Brügglifeld. – 2847 Zuschauer. – SR Horisberger.
Tore: 8. Maierhofer 1:0. 15. Maierhofer 2:0. 24. Morganella (Eigentor) 3:0.
Aarau: Nikolic; Giger, Leo, Bürgy, Obexer; Tasar (68. Perrier), Jäckle, Zverotic (6. Hammerich), Misic (63. Liechti); Schneuwly, Maierhofer (77. Almeida).
Rapperswil-Jona: Guatelli (40. Vranjes); Güntensperger, Morganella, Simani, Elmer; Rohrbach, Nater; Shabani (79. Boumediene), Pasquarelli, Zenuni (70. Kubli); Festic.
Bemerkungen: Aarau ohne Deana, Fillion, Peralta, Frontino, Rossini, Ramadani (alle verletzt). Rapperswil-Jona ohne Turkes, Kllokoqi, Yanz, Samardzic, Amendola, Agushi (alle verletzt) und Kleiber (krank). – 40. Guatelli verletzt ausgeschieden. – Verwarnungen: 26. Güntensperger, 38. Maierhofer, 42. Bürgy, 49. Pasquarelli, 67. Rohrbach (alle wegen Fouls).

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