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Weesner Eigengewächs entscheidet das Derby

Nach drei Niederlagen in Serie hat der FC Weesen wieder auf die Siegerstrasse zurückgefunden. Lange lag Linth 04 II entgegen dem Spielverlauf aber in Führung, ehe FCW-Junior Oliver Gutknecht eingewechselt wurde. Der 4:1-Sieg geht in Ordnung, auch wenn er zu hoch ausfiel.

Paul
Hösli
10.09.18 - 09:40 Uhr
Fussball
Vier Tore erzielte der FC Weesen gegen 2.-Liga-Aufsteiger Linth 04 II.
Vier Tore erzielte der FC Weesen gegen 2.-Liga-Aufsteiger Linth 04 II.
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Nicht nur die Schweizer Nati schrieb am Samstag mit dem 6:0-Sieg über Island eine schöne Geschichte, auch in Weesen bei der 2.-Liga-Partie gegen Linth 04 II trug sich eine solche zu. In der 78. Minute wurde der erst 17-jährige Oliver Gutknecht, Sohn von Präsident Hansjörg Gutknecht, beim Stand von 1:1 eingewechselt. In der 91. Minute stand es 3:1 für Weesen – beide Treffer hatte das Eigengewächs erzielt.

Es war erst sein zweiter Einsatz im Weesner Fanionteam überhaupt, aber die beiden Tore erzielte Gutknecht in abgeklärter Manier. «Dies habe ich mir von ihm auch erhofft. Ich wusste, dass Linth auf der rechten Seite verwundbar ist», so Weesen-Trainer Philipp

Egli nach der Partie. «Ich freue mich sehr für ihn und natürlich für uns alle. Ein Eigener trifft doppelt, sehr schön.»

Effiziente Glarner

Weit weniger glücklich war nach der Partie Eglis Gegenüber Jovan Janjic. «Es ist mir ein Rätsel, wie der Schiedsrichter diesen Ball hinter der Linie sehen konnte.» Der Trainer von Linth 04 sprach den Ausgleich der Weesner an. Jakub Vojta trat in der 74. Minute aus 18 Metern einen Freistoss, der den Weg per Lattenunterkante ins Tor fand – ein Wembley-Tor. «Ein ganz wichtiger Treffer und letztlich entscheidend», konstatierte Philipp Egli.

Denn Weesen hatte seit der 22. Minute in Rückstand gelegen, Alain Hofer hatte mit dem ersten Glarner Torschuss in dieser Partie überhaupt getroffen. Entgegen dem Spielverlauf, Weesen hatte das Geschehen bis dahin dominiert. Aber weder Martin Surynek noch der auffällige Nino Egli trafen – oder im Fall von Egli in der 19. Minute lediglich die Latte.

Unsichere Weesner

Nach dem Rückstand machte sich die Unsicherheit bei den Weesnern nach drei Niederlagen in Folge bemerkbar. Linth gewann in der Folge sogar leicht die Oberhand und kam durch Hofer zu einer weiteren Grosschance. Mario Kolumbic vereitelte diese aber – ein Big Save, denn bei einem 0:2-Rückstand wäre es für die Gasterländer wohl sehr schwer geworden.

Letztlich gewann der FC Weesen verdient. Auch wenn das 4:1, den letzten Treffer erzielte abermals Vojta, zu hoch ausfiel. Die Reserven des FC Linth 04 machten nach dem Seitenwechsel zu wenig und waren nur noch darauf bedacht, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. «Wir wollten hinten dichtmachen und auf Konter spielen», bestätigt Janjic. Diese Rechnung ging auf. Bis eben eine Viertelstunde vor Schluss, ehe die Glarner dem Weesner Druck nicht mehr standhalten konnte. «Vielleicht standen wir einfach zu tief, wir hätten höher stehen sollen», bemängelte Linth-Torschütze Hofer.

Weesen machte aber mehr für das Spiel und holte die wichtigen drei Punkte. «Es war ein schwieriges Spiel. Wir brauchten viel Geduld, aber ich denke, der Sieg ist verdient», erklärte Egli. Jovan Janjic pflichtete bei: «Gratulation an die Weesner. Der Sieg geht sicher in Ordnung, sie waren die stärkere Mannschaft.»

Weesen – Linth 04 II 4:1 (0:1)

Moos. – 220 Zuschauer

Tore: 22. Hofer 0:1. 74. Vojta 1:1. 85. Gutknecht 2:1. 91. Gutknecht 3:1. 93. Vojta 4:1.

Weesen: Kolumbic; Patrick Widmer; Heinzer, Hostalek, Schiesser (88. Nievergelt); Pavicic (46. Vojta), D’Alto, Müller, Nino Egli (78. Gutknecht); Hofmann (46. Tafat); Surynek.

Linth 04 II: Jakupovic; Stadler (87. Bänz), Obradovic, Bisig (92. Kartal), Fragapane; Adrian Gössi (85. Rhyner), Lleshaj, Contardi (68. Redzepi), Schindler, Simon Gössi; Hofer.

Bemerkungen: Weesen ohne Balzer (gesperrt) und Willi  (abwesend). Linth 04 ohne Baumhackl, Brunner, Stahel (abwesend) und Monfrecola (rekonvaleszent). – 19. Lattenschuss Nino Egli. – Verwarnungen: 74. Lleshaj, 82. D’Alto (beide Foul)

Paul Hösli ist Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Wenn er keine Artikel über das regionale Geschehen verfasst, produziert er die Zeitung. Zudem ist er der Stellvertreter von Ruedi Gubser für das Ressort Sport. Er ist seit 1997 bei der «Südostschweiz», im Jahr 2013 wechselte er intern von der Druckvorstufe in die Redaktion. Zuerst in einem 40-Prozent-Pensum und seit 2016 zu 100 Prozent. Mehr Infos

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