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Die besten Aussagen aus der HCD-Dok

Am Samstagabend kamen Kunden des Kabelnetzbetreibers upc in den Genuss der 80-minütigen Dokumentation über den HC Davos «Das Projekt Davos - Aufbruch und Stillstand». Für diejenigen, die die Dok nicht sehen konnten, liefern wir eine kurze Besprechung sowie die besten Aussagen der Protagonisten.

Südostschweiz
29.03.20 - 04:30 Uhr
Eishockey
BILDER MYSPORTS

Am Samstag hat MySports unter dem Titel «Das Projekt Davos – Aufbruch und Stillstand» die erste National-League-Saison des Rekordmeisters HC Davos nach dem Ende der Ära von Arno Del Curto ausgestrahlt. Die umfassende Aufarbeitung zeigte die Stars und ihre Taktgeber in diversen Extremsituationen, bis hin zum Moment des Shutdowns der Meisterschaft.

Das rund 80-minütige Highlight entspringt der Feder von Autor Martin Masafret und wurde durch MySports-Journalist Sven Schoch produziert. Die Doku erinnert in seiner Machart an die von Regisseur Aljoscha Pause aufgrund der fast schon absurde Nähe zu den Stars auf ein neues Level gehobenen Sportdokumentationen wie «Trainer» oder «All or Nothing: Manchester City».

Die Zuschauer erleben die Schlüsselmomente der Davoser Saison hautnah mit. Von der mitreissenden Ansprache von Sportchef Raeto Raffainer zu Saisonbeginn bis hin zum bitteren Ende, als Raffainer der Mannschaft erklärt, dass die Saison per sofort zu Ende ist – und dabei sichtlich mit den Emotionen kämpft.

Ausserhalb des gewohnten Kontexts

Für Fans des HC Davos ist der Film von Masafret und Schoch in keiner Sekunde langweilig. Besonders interessant wird die Dok jedoch dort, wo die Spieler ausserhalb des gewohnten Kontexts des «Journalist-Sportler-Interviews» zu Wort kommen. Man lernt die Spieler als Persönlichkeiten kennen. Magnus Nygren, wie er seine Rolle als Leader während seiner Knieverletzung interpretiert und sich zurück in die Mannschaft kämpft. Dino Wieser, der seine x-te Hirnerschütterung erleidet und sich Grundsatzfragen zu seinem Leben als Sportler stellt. Man erhält Einblicke in die WG Baumgartner/Barandun. Man sieht, wie sich die Organisation gegenüber der sehr erfolgreichen Del-Curto-Ära gewandelt hat und sich immer noch im Wandel befindet.

Besonders deutlich sichtbar wird der Wandel in den Strukturen des Klubs anhand von Sportchef Raffainer. Die Einblicke in seine Arbeit erinnern teilweise an Manager-Games. In seinem Büro kleben an einer Magnetwand alle National-League-Spieler als Spielertäfeli. Rot markiert jene mit auslaufenden Verträgen. «Wenn einer interessant ist, kann man seinen Agenten mal anrufen», erklärt der Engadiner. Später sieht man Raffainer bei Vertragsgesprächen mit Verteidiger Nygren, der sich dazu entscheidet, mindestens eine weitere Saison beim HCD zu bleiben.

Aussagen der Protagonisten

Raeto Raffainer (Sportchef)

  • «We are gonna be back on the top.» (Ansprache vor der Saison)
  • «Leadership will not be a problem anymore.»


 Magnus Nygrens (Verteidiger)

  • «The better I spend the time here, the quicker I am on the ice again.» (Während der Reha)
  • «We didn’t always get the results we wanted. Especially not last year. That’s why I made the decision, I am not done here. I want to continure. I want to be a champ. I want to win. This is our second home.» (Im Vertragsgespräch mit Sportchef Raffainer)


Dino Wieser (Stürmer) 

  • «Soll ich im Selbstmitleid versinken? Das hilft mir nichts und das hilft sonst niemandem was.»
  • «Man macht sich Gedanken, was nach der Karriere kommt. Ich will einfach keine Langzeitschäden davonziehen. Ich will nach der Karriere mit meinen Kindern ohne Einschränkungen irgendwo den Berg hinauflaufen können.»
  • «Wenn der Körper nicht mehr mitmacht, muss ich halt dieses Kapitel abschliessen und irgendwo ein neues Türchen öffnen.»
  • «Es ist eine riesige Gruppendynamik entstanden. Ich habe während des gesamten Wegs am ganzen Körper gezittert.» (Beim Klettersteig Sulzfluh während der Pre-Season)


 Andres Ambühl (Captain)

  •  «Arno hat eher auf dem Eis geschaut, wer mag und wer nicht.» (Bei der Leistungsdiagnostik im Spitzal zu Beginn der Saison)
  • «Nachdem die letzte Saison so schlecht war, musst du jetzt einfach die Klappe halten und Gas geben»
  • «Für mich ist klar, dass ich im Eishockey bleiben will. Ich hab das mein Leben lang gemacht und ich weiss übers Hockey mehr, als über alle anderen Dinge.»


Gaudenz Domenig (Präsident) 

KEYSTONE
KEYSTONE
  • «Sein Frauenbild ist antiquirt und deckt sich nicht im Ansatz mit dem, wofür wir einstehen. Wir sind aber nicht hier, um jeden Sponsor der grossen moralischen Prüfung zu unterziehen. Klar, irgendwo gibt es eine Grenze. Bei beispielsweise einem Kinderschänder würden wir klar sagen: Nein.» (Über den umstrittenen Sponsor Peter Buser)

(krt) 

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