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Kurzes Warten: Die ersten drei Punkte sind im Trockenen

Das macht Mut: Die SCRJ Lakers zeigen im Heimspiel gegen Ambri-Piotta keine Topleistung, aber eine, die gut genug ist, um zu einem ungefährdeten 3:0-Sieg zu kommen.

Bernhard
Camenisch
16.09.19 - 02:00 Uhr
Eishockey
Gemeinsame Rettungsaktion: Dominik Egli (Mitte) und Goalie Melvin Nyffeler wehren sich gegen Johnny Kneubühler.
Gemeinsame Rettungsaktion: Dominik Egli (Mitte) und Goalie Melvin Nyffeler wehren sich gegen Johnny Kneubühler.
KEYSTONE

Im zweiten Ligaspiel der erste Sieg, und dies zu Null. Und das beste daran mit den Worten von Lakers-Verteidiger Dominik Egli: «Es war sicher nicht unser bestes Spiel und doch fanden wir einen Weg zum Sieg.» Tatsächlich erlebten die SCRJ Lakers am Samstag – abgesehen von der fürs erste Heimspiel enttäuschenden Zuschauerzahl (4315) – einen gelungenen Abend. Die Komponenten dafür stimmten, dazu gehörte auch der Gegner. Ambri-Piotta bestätigte, was viele vorausgesagt hatten: Nach dem Abgang ihres Liga-Topskorers Dominik Kubalik in die NHL sind die Tessiner offensiv ein ganz anderes, weil sehr viel ungefährlicheres Team.

Die Gäste hatten wenige, aber dennoch gute Möglichkeiten. Etwa, als Marco Müller (15.) in Unterzahl und Robert Sabolic (22.) alleine auf Melvin Nyffeler zustürmten. Der Goalie der Lakers ging aus jedem Duell als Sieger hervor, selbst als er in der 47. Minute am Boden liegend gegen Johnny Kneubühler schon geschlagen schien. So resultierte im zweiten Spiel der erste Shut-out. Das total aus der vergangenen Saison ist damit bereits egalisiert.

Fehler auf beiden Seiten

War Ambri zu Chancen gekommen, so waren diese keine herausgespielten, sondern hatten aus Fehlern der Lakers resultiert. «Wir liessen viel zu viele Gegenstösse zu. Sie stellten immer ein bis zwei Mann hoch, und es dauerte lange, bis wir uns darauf einstellten. In den ersten beiden Dritteln leisteten wir uns zudem zu viele Puckverluste», analysiert Egli.

Fehleranfällig war auch der Gegner, und die Lakers nutzten dies. Vor dem 1:0 kam Nick Plastino mit seinem Befreiungsversuch nicht an Roman Cervenka vorbei. Dieser bediente den vor dem Tor frei stehenden Kevin Clark, der zur Führung ablenkte (19.). Das 2:0 in der 24. Minute erzielte Cervenka, in dem er nach einem Abpraller von Goalie Daniel Manzato energisch nachsetzte, und auch beim dritten Tor waren die Tessiner gedanklich nicht wach: Nico Dünner traf mit dem zweiten Nachschuss. Dies war noch vor der zweiten Pause die Entscheidung.

Mit ihrer Führung gingen die Lakers souverän um. Und mit Cervenka hatten sie den besten Spieler auf dem Eis in ihren Reihen. Der Tscheche hat schon in den ersten zwei Meisterschaftsrunden gezeigt, warum er als Königstransfer gilt. Morgen in Biel wird er erstmals im Topskorer-Trikot seiner Mannschaft auflaufen. Bleibt er gesund, wird er dieses wohl nicht mehr abgeben. Der Weltmeister von 2010 sticht mit seiner genialen Übersicht heraus. Er stellt sich aber auch mit Defensivarbeit in den Dienst der Mannschaft.

Schussgewaltiger Verteidiger

Ebenfalls auffällig: Mit Dominik Egli könnten die Lakers jenen Schweizer Blueliner dazugeholt haben, der ihnen in der letzten Saison fehlte. Nicht von ungefähr kam die Vorarbeit, die zum 2:0 führte, vom 21-Jährigen. Nach dem Bully-Gewinn in der gegnerischen Zone zog er von der blauen Linie sofort ab. «Wenn ich kann und wir einen vor dem Tor haben, versuche ich zu schiessen. Der Schuss ist eine meiner Stärken», sagte Egli zu dieser Szene.

«Wir sorgten für Verkehr vor dem gegnerischen Tor, was uns zwei Treffer brachte.»

Dominik Egli,
Verteidiger der SCRJ Lakers

In der vergangenen Saison brauchten die Lakers als Aufsteiger sechs Spiele für den ersten Sieg. Nun hat es schon im zweiten Anlauf geklappt, nachdem der SCRJ schon am Abend zuvor in Bern eine gute Leistung gezeigt hatte, vom Titelverteidiger für Fehler aber resolut bestraft worden war. Egli weiss, dass in seiner Mannschaft noch viel Steigerungspotenzial vorhanden ist, er stellte gegen Ambri aber auch schon viel Gutes fest: Sie hätten ihr System sehr gut eingehalten, hätten versuchten, den Puck immer möglichst in der Mitte des Eises zu haben und ihn von dort nach aussen zu bringen. «Und wir sorgten für Verkehr vor dem gegnerischen Tor und brachten die Scheibe dorthin, was uns zwei Treffer brachte.»

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