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Davoser Eishockey-Cracks gehen leer aus

Viermal in Serie gewann HCD-Identifikationsfigur Andres Ambühl die Auszeichnung zum «Most Popular Player» bereits. An der vergangenen Gala-Nacht gingen aber sämtliche Auszeichnungen an Vertreter anderer Clubs. Der grosse Abräumer war Schweizer Meister SC Bern.

Südostschweiz
03.08.19 - 09:02 Uhr
Eishockey

Eine der wohl grössten Überraschung anlässlich der Swiss Hockey Awards betraf die Wahl des «Publikumslieblings» der vergangenen Saison, oder eben des «Most Popular Player», wie es an der Gala-Nacht hiess. Nachdem HCD-Spieler Andres Ambühl den Award zwischen 2014 und 2017 viermal in Serie abräumen konnte, ging die Auszeichnung in diesem Jahr an den SCB-Haudegen Tristan Scherwey. Der Gewinner in dieser Kategorie wurde mittels Internetwahl auserkoren. So sympathisch Scherwey neben dem Eis ist, so unangenehm ist er mit seiner bissigen Art für die Gegenspieler.

Neben Ambühl war an der Gala-Nacht auch der Österreicher Benjamin Baumgartner für einen Award nominiert. Der HCD-Spieler buhlte in der Kategorie «Youngster of the year» um die Ehrung mit. Die Auszeichnung ging aber an den Bieler Verteidiger Janis Jérôme Moser. 

Das Meisterteam räumt ab

Dass der zum dritten Mal verliehene Award als Playoff-MVP zum dritten Mal an einen Spieler des Meisterteams ging, war aufgrund der Nominationen klar. Allerdings erhielt nicht der beste Skorer der Berner, Mark Arcobello, die Auszeichnung, sondern Captain Simon Moser. Der zweifache WM-Silbermedaillengewinner ist ein Synonym für Einsatz und Wille. Nicht umsonst sagte SCB-Sportchef Alex Chatelain einst: «Er ist aus dieser Mannschaft nicht wegzudenken.» Die Tugenden von Moser waren in den Playoffs umso mehr gefragt, als die Berner insbesondere im Viertelfinal gegen Genève-Servette (4:2) als auch im Halbfinal gegen Biel (4:3) einige Wellentäler durchlebten.

Arcobello zog auch bei der Wahl zum wertvollsten Spieler der Qualifikation den Kürzeren. Das war insofern logisch, als Sieger Kubalik die Regular Season mit 25 Toren und 32 Assists als bester Skorer beendete hatte und massgeblich dafür verantwortlich war, dass Ambri-Piotta erstmals seit 2014 die Playoffs erreichte. Der erst 23-jährige Tscheche reifte in der Leventina zu einem Topspieler. Nicht umsonst erhielt er von den Chicago Blackhawks einen Einjahresvertrag. Gewählt wurden Moser und Kubalik von einer Jury, die aus den zwölf Captains der National-League-Teams sowie Vertretern des Verbandes und der wichtigsten Medien bestand.

Hockey Award geht an Timo Meier

Den Hockey Award für herausragende Leistungen auf internationaler Ebene ging an Timo Meier. Der 22-jährige Herisauer blickt auf eine hervorragende Saison in der NHL mit den San Jose Sharks zurück. Er stellte sowohl in der Qualifikation (30 Tore, 36 Assists) als auch in den Playoffs (5/10) Schweizer Rekordmarken in der besten Liga der Welt auf. Die Kalifornier honorierten die starken Leistungen mit einem Vierjahres-Vertrag über 24 Millionen Dollar. Auch bezüglich Lohn ist Meier aktuell die Nummer 1 im Schweizer Eishockey.

Genoni erneut bester Goalie

Genoni verpasste zwar den Titel als Playoff-MVP, er konnte sich aber damit trösten, dass er zum besten Torhüter der vergangenen Saison geehrt wurde. Der 31-jährige Zürcher, der künftig für den EV Zug spielt, gewann die sogenannte Jacques Plante Trophy zum vierten Mal, zum vierten Mal in einem ungeraden Jahr. Genoni wies sowohl in der Qualifikation (93,29 Prozent) als auch in den Playoffs (94,55) die beste Abwehrquote der regelmässig eingesetzten Goalies aus.

Alina Müller wurde als Spielerin des Jahres geehrt. (so/sda)

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