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Del Curto findet es in Ordnung, einmal auf die Mütze zu kriegen

Der Schweizer Rekordmeister hat alles andere als einen gelungenen Saisonstart hinter sich. In sieben von zehn Spielen mussten die Davoser bereits als Verlierer vom Eis. Sie befinden sich daher auf dem zweitletzten Platz der Tabelle. Trainer Arno Del Curto bringt dies noch lange nicht aus der Ruhe.

Südostschweiz
19.10.18 - 16:48 Uhr
Eishockey
Eishockeytrainer Arno Del Curto ist trotz schlechtem Saisonstart optimistisch.
Eishockeytrainer Arno Del Curto ist trotz schlechtem Saisonstart optimistisch.
YANIK BÜRKLI

Seit 1996 hat der HC Davos denselben Trainer. Arno Del Curto feierte mit dem Rekordmeister bereits so einige Erfolge. Ganz anders sieht es bisher in der laufenden Saison aus. Der Bündner Spitzenklub kommt nicht wirklich auf Touren und feierte zu Hause erst einen einzigen Sieg. Wie der HCD auf seiner Webseite schreibt, sieht Arno Del Curto das Glas immer noch halbvoll.

Eine Situation, die es beim HCD  bereits gab

Er habe sich in dieser Saison auf ein Risiko eingelassen. 13 Spieler wurden ausgewechselt. Neue Verpflichtungen wie Bader, Hischier und Meyer hätten bei ihren bisherigen Klubs zudem nicht allzu oft gespielt. Rödin, Lindbäck, Lindgren und ganz viele andere Spieler hätten noch deutliches Steigerungspotential, so Del Curto.

Der Saisonstart mit einigen Auswärtssiegen sei eigentlich ganz ordentlich gewesen. Das Problem komme dann, wenn die Mannschaft in Rückstand gerate. Oft sei der erste Gegentreffer noch akzeptabel gewesen. Mit dem zweiten habe dann der totale Einbruch begonnen und danach ging trotz starkem Willen gar nichts mehr. 

Rückschläge von mehreren deutlichen Niederlagen beissen sich in den Köpfen der Spieler fest. Generell habe vermutlich auch der Torhüterwechsel unmittelbar vor Meisterschaftsbeginn eine gewisse Unruhe ins Team gebracht, so Del Curto. «Ich wusste, dass es einen schwierigen Saisonstart geben könnte. Aber jetzt weiss ich auch, dass wir noch viel Luft nach oben haben.»

Del Curto erwähnt in Interview auf der HCD-Webseite zudem, dass es in der Saison 1999/00 eine ähnliche Situation gegeben habe. Als sein Vater starb, lag der HCD nach zwölf Meisterschaftsrunden mit nur vier Punkten am Tabellenende. Bis zum Ende der Qualifikation haben sich die Davoser danach aber noch bis auf den siebten Platz vorgearbeitet. Und ein Jahr später wurde der HC Davos Meister.

Hat Del Curto den Abgang verpasst?

Im Jahre 2011 habe er mit dem HCD den fünften Meistertitel geholt. Vielleicht wäre es damals Zeit gewesen, Davos zu verlassen. Als dann die Mannschaft im 2015 überraschend den Titel erneut holte und eine tolle Saison in der Champions Hockey League folgte, sei er glücklicherweise beim HCD geblieben. Auch die Saison 2016/17 bezeichnet Del Curto als gelungen. Erst letzte Saison sei das Unerwartete gekommen. Und weil davonlaufen nicht seinem Naturell entspreche, sei er mit seinem gelb-blauen Herzen beim HCD geblieben. 

Dass er in der laufenden Meisterschaft erstmals als Trainer von Davos hinterfragt wird, stört Del Curto wenig. Er habe schliesslich bisher immer auf der Überholspur gelebt. Da tue es gut, wenn auch er mal auf die Mütze bekomme.

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