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Connor McDavids Mission in Dänemark

Beim Schweizer Halbfinalgegner Kanada dreht sich alles um Captain Connor McDavid. Der 21-jährige Superstar befindet sich an der WM in Dänemark auf einer Mission.

Agentur
sda
19.05.18 - 02:00 Uhr
Eishockey
Die Mission des Connor McDavid: Die Saison mit Edmonton vergessen zu lassen
Die Mission des Connor McDavid: Die Saison mit Edmonton vergessen zu lassen
KEYSTONE/AP/PETR DAVID JOSEK

Connor McDavid muss in Kopenhagen seine Saison retten. Nicht dass die Saison bislang für ihn nur schlecht gewesen wäre. McDavid gewann mit 108 Punkten zum zweiten Mal hintereinander die «Art Ross Trophy» in der NHL für den besten Skorer der Regular Season.

Dennoch sprachen die Medien in Edmonton mit Bezug auf Connor McDavid und seine Oilers von der «am meisten verschwendeten Saison aller Zeiten». Edmonton stieg mit horrenden Zielen in die Saison und schloss die Qualifikation in der NHL auf Platz 23 ab.

Matchwinner im Viertelfinal

An McDavid lag es nicht, dass die Edmonton Oilers diese Saison den Erfolg nicht fanden. An McDavid liegt es aber, dass Kanada an der WM Russland 5:4 besiegte und die Halbfinals erreichte. Der Jungstar bereitete die ersten zwei Treffer und das Siegestor in der Verlängerung brillant vor. In acht WM-Partien skorte er schon fünf Tore und elf Assists - also zwei Punkte pro Spiel.

Der internationale Verband (IIHF) provozierte McDavid vor den Viertelfinals noch zusätzlich. Er, der als schnellster Spieler der Welt gilt, musste zur Kenntnis nehmen, dass die IIHF Messungen präsentierte, wonach McDavid an der WM vor den Viertelfinals unter den Eisflitzern bloss die Nummer 7 gewesen war. Als die kanadischen Reporter darob zu sticheln begannen, meinte McDavid, er müsse wohl ab jetzt endlich Gas geben.

Der ideale Flügel

Die Schweizer Herausforderung wird sein, Kanadas Paradelinie zu stoppen. Auch dazu lieferte die WM eine interessante Story. Es gibt in jedem Land die grossen Derbys: Was in der Schweiz SCL Tigers - Bern oder ZSC Lions - Kloten ist, ist in Kanada der «Battle of Alberta» zwischen Edmonton und Calgary. An der WM hat ausgerechnet Bill Peters, der künftige Coach der Calgary Flames, das grösste Problem von Erzrivale Edmonton gelöst.

Während ihrer ganzen miserablen Saison suchten die Oilers erfolglos einen permanenten Flügel für Connor McDavids erste Linie. Peters stellte in Dänemark Ryan Nugent-Hopkins neben McDavid. «RNH» war diese Saison in Edmonton meist in der dritten Linie versauert. An der WM bilden McDavid und Nugent-Hopkins das erfolgreichste Sturm-Duo. Nur der Amerikaner Patrick Kane kam zu noch mehr Torschüssen als Nugent-Hopkins.

Defensiv anfällig

Der Halbfinal gegen Kanada wird die Antwort liefern auf die Frage: Wie gut ist das Schweizer Team? Wenn die Schweizer tatsächlich so gut wie die Topteams sind, dann werden sie gegen Kanada Tore schiessen und eine gute Chance auf den Sieg haben.

In den ersten drei Partien der Kanadier gegen starke Konkurrenz war der Gegner stets in der Lage, viele Tore zu erzielen (Kanada - USA 4:5 n.P., Kanada - Finnland 1:5, Kanada - Russland 5:4 n.V.). Gegen die Aussenseiter Südkorea (10:0), Dänemark (7:1), Norwegen (5:0), Lettland (2:1 n.V.) und Deutschland (3:0) liessen die Kanadier hingegen kaum ein Gegentor zu.

Erwartet wird, dass im Halbfinal wieder Curtis McElhinney das Tor hüten wird. McElhinney und Darcy Kuemper wechselten sich bislang in ihren Einsätzen ab. Curtis McElhinney (34), Nummer-2-Goalie der Toronto Maple Leafs, wehrte bislang 93,1 Prozent aller Schüsse ab und kassierte im Schnitt bloss 1,3 Gegentore pro Spiel. Kuemper kam bislang erst auf eine Fangquote von 87,5 Prozent und liess mehr als einen Gegentreffer mehr zu pro Spiel (2,35).

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