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Carl: «Ich kann nicht einfach nichts tun»

Das Internet hat es ihm besonders angetan. Schnelles Internet für das Engadin in Form von Glasfaserkabeln. Not Carl spricht von einem Projekt, das dem Pioniergeist der Rhätischen Bahn gleiche: „Das ist eine einmalige Chance, die wir haben um auch neue Einwohner und Arbeitsplätze ins Engadin zu holen.“ Aus diesem Grund hat er vor zwei Jahren zusammen mit dem Engadiner Jon Erni das Projekt Mia Engiadina gestartet. Das ist eines von vielen Projekten, die der Unterengadiner derzeit beackert, der Ruhestand ist für ihn derzeit noch ein Fremdwort. Eines der grossen Projekte aktuell: als Präsident der Bündner Konzessionsgemeinden kämpft er gegen die Senkung von Wasserzinsen. Rund 120 Millionen Franken fliessen pro Jahr von den Stromkonzernen nach Graubünden. 1916 wurde eine Limitierung dieser Zinsen beschlossen. «Die Unterlands-Kantone hatten damals Angst, dass das Berggebiet zu viel daran verdienen könnte.», sagt Not Carl und will daher verhindern, dass diese Zinsen sogar reduziert werden (suedostschweiz.ch berichtete).

«I`am Not Carl.“ „So who are you?»

Mit 20 Jahren zog es Not Carl in die USA. Dort wurde er mit einem ihm bislang unbekannten Problem konfrontiert. In der englischen Sprache bedeutet sein Vorname Not ganz einfach „nicht“. Kein Wunder gab es da Sprüche und Fragen, wer er dann sei, wenn er «nicht Carl» sei.

Der 68-jährige Jurist war von 1983 – 1998 Gemeindepräsident von Scuol und war dort Mitverantwortlich, dass das Bogn Engiadina Scuol gebaut wurde. Zudem amtete er als Grossrat und vertrat den Kanton auch schon als Standespräsident. Heute lebt Not Carl im Winter hauptsächlich in Scuol, im Sommer häufig in Orselina (TI).

Sandro Möhr

Wirtschaft