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Die Polizei, dein Freund und Fragen-Beantworter

Seit der Veröffentlichung im letzten September hilft die App der Jugendkontaktpolizei Jugendlichen im Kanton. Marco Hämmerli von der Jugendkontaktpolizei zieht Bilanz.

Südostschweiz
10.10.18 - 19:57 Uhr
Blaulicht
Innovativ: Marco Hämmerlis Jupo-App ist die erste ihrer Art.
Innovativ: Marco Hämmerlis Jupo-App ist die erste ihrer Art.
BEATRICE BURK

Von Natasha Lenz

Vor etwas mehr als einem Jahr veröffentlichte die Kantonspolizei Glarus die Jupo-App. Diese soll Jugendliche unterstützen und Hilfe in verschiedenen Situationen und Themenbereichen anbieten. Ihr Entwickler Marco Hämmerli, Mitglied der Jugendkontaktpolizei, blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück: «Es ist schwer, eine konkrete Bilanz zu ziehen, da es keine vergleichbare App gibt», erklärt der 27-jährige Polizist. Die meisten Kantonspolizeien bieten Apps an, doch Glarus sei der erste Kanton mit einer App für Jugendliche. «Aber wir verzeichnen über 800 Downloads, was für einen kleinen Kanton wie Glarus angemessen ist», fügt er an. Das Feedback sei durchwegs positiv ausgefallen.

Ein Chat mit Polizisten

Doch was bietet die App? Die Kernfunktion ist wahrscheinlich der Chat mit der Jugendkontaktpolizei. Wer unter 18 Jahre alt ist, muss sich nur mit seiner Telefonnummer registrieren und kann dann per Chat den Polizisten Marco Hämmerli und Romy Baumann Fragen stellen. «Wir bekommen viele Fragen zum Strassenverkehr, wegen denen die Jugendlichen vielleicht nicht auf den Polizeiposten getrauen würden», erzählt Marco Hämmerli. «Oder bei Themen, bei denen die Scham zu gross ist, zum Beispiel Probleme in den eigenen vier Wänden.» Die Telefonnummer, mit der man sich registriert, wird gespeichert, und das hat zwei Gründe: Einerseits soll so Missbrauch verhindert werden und andererseits, wenn der Kontakt bei einem Notfall abbricht, agieren zu können.Durch die Funktion konnten sie bereits auf verschiedene Straftaten aufmerksam gemacht werden und Jugendliche an Fachstellen weiterleiten, zum Beispiel an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB).

Neben dem Chat kann auch direkt ein Notruf getätigt werden. Ansonsten bietet die App den Newsbereich, wo Polizeimeldungen veröffentlicht werden. «Das wird sehr oft angeklickt», erklärt Hämmerli. Ein weiterer wichtiger Teil der App sind die Tipps. Zum Beispiel gibt es in der Kategorie «Häusliche Gewalt» Informationen, was man tun soll, wenn man selber davon betroffen ist. Oder, wie man als Bekannter eines Opfers handeln sollte. Die Texte, die in Kategorien wie «Ausgang», «Mobbing» und «Jugendstrafrecht» eingeteilt sind, wurden von Hämmerli selbst verfasst.

Ein Blick in die Zukunft

Noch im Oktober soll die App ein Update bekommen. «Da wir viele Fragen zum Strassenverkehr bekommen, wollen wir das als neue Kategorie einführen», sagt Hämmerli. Unter anderem wird es einen Anhalteweg Berechner geben. Damit kann man berechnen, wie lange der Anhalteweg basierend auf Geschwindigkeit und Wetterlage ist. Eine andere Kategorie sind Trendfahrzeuge wie elektronische Skateboards oder sogenannte «Smartwheels». «Die Fahrzeuge werden vorgestellt und wir zeigen, wo man diese benutzen darf», erzählt Hämmerli.

Was künftige Updates beinhalten werden, kann Hämmerli noch nicht sagen. «Wir richten uns nach den Bedürfnissen der Nutzer.»

 

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