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Churer Bischof zeigt Priester wegen mutmasslichem Sexualdelikt an

Der Churer Bischof Vitus Huonder hat einen Priester wegen eines mutmasslichen Sexualdeliktes angezeigt. Der als Pfarradministrator in Tujetsch tätige Kirchenmann wurde verhaftet.

Südostschweiz
23.05.18 - 11:04 Uhr
Blaulicht
Der Churer Bischof Vitus Huonder (Archivbild) hat Strafanzeige gegen einen Bündner Pfarradministrator eingereicht. Dieser wird verdächtigt, "strafbare Handlungen gegen die Integrität einer erwachsenen Person" begangen zu haben.
Der Churer Bischof Vitus Huonder hat Strafanzeige gegen einen Bündner Pfarradministrator eingereicht.
KEYSTONE/ALEXANDRA WEY / ARCHIV KEYSTONE

Der Bischof habe «nach einem Hinweis auf eine mutmasslich strafbare Handlung gegen die sexuelle Integrität einer erwachsenen Person» gehandelt, schreibt das Bistum auf seiner Homepage. Eine Strafanzeige gegen den Pfarradministrator, einen vorübergehenden Leiter einer Pfarrei, sei bei der Bündner Staatsanwaltschaft eingereicht worden.

Weitere Angaben zum Vorfall wollte Bistumssprecher Giuseppe Gracia auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda nicht machen. Da es sich um ein laufendes Verfahren handle, nehme das Bistum dazu nicht weiter Stellung.

Der Priester befindet sich seit letzter Woche in Untersuchungshaft, wie Bruno Ulmi Stuppani, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Graubünden, auf Anfrage erklärte. Bei der Anzeige des Bischofs von Chur geht es um «Vorwürfe aus dem Sexualstrafbereich». Für den Verhafteten gilt die Unschuldsvermutung.

Kirchgemeinde überrascht

Vom Zwangsmassnahmengericht wurde die maximal mögliche Länge der Untersuchungshaft von drei Monaten bewilligt. Laut Ulmi ist das allerdings nichts Aussergewöhnliches. Die maximale U-Haftdauer werde häufig beantragt und bewilligt. Dieser Umstand weise nicht auf eine erhöhte Gefahr hin.

Die Verhaftung des seit etwas über einem Jahr in Tujetsch tätigen Pfarradministrator kam für die Kirchgemeinde offenbar überraschend, wie Arthur Caduff, Präsident der Pfarrei Tujetsch, zur Zeitung «Südostschweiz» sagte. «Das war wie ein Schlag vor den Kopf. Wir wissen gar nichts», wird Caduff von der Zeitung zitiert. (sda)

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