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Einbruchsserie in der Region hält die Polizei auf Trab

Ein Dutzend Einbrüche hat es im Linthgebiet in den letzten drei Wochen gegeben. Auch an anderen Orten stellt die Kantonspolizei eine Häufung fest. Die Täter sind wohl oft dieselben – und gehen damit ein hohes Risiko ein.

04.05.18 - 04:30 Uhr
Blaulicht
Einbrecher Einbruch Kriminalität
Im ganzen Kanton St. Gallen sind die Zahlen der Einbrüche gestiegen.
SYMBOLBILD, YANIK BÜRKLI

Rapperswil-Jona am Wochenende vom 21. April: Unbekannte Täter steigen in einen Werkhof an der Bildaustrasse ein und plündern die Kaffeekasse und ein Sparschwein. Ebenfalls an diesem Wochenende klaut jemand eine Uhr und einen Fingerring aus einem Einfamilienhaus in der Stadt.

Eine Woche später meldet die Kantonspolizei gleich sechs Einbrüche an zwei Tagen: An der Buechstrasse in Jona trifft es ein Restaurant. In Neuhaus werden Unbekannte beim Einbruch in eine Werkstatt von der Alarmanlage aufgescheucht und fliehen. In derselben Ortschaft ertappt die Bewohnerin eines Hauses einen Einbrecher auf frischer Tat, auch er flieht. Gleich dreimal schlagen Unbekannte auch in Eschenbach zu. Anfang dieser Woche trieben Einbrecher nun auch in Schmerikon und Uznach ihr Unwesen (die «Südostschweiz» berichtete über alle Vorfälle).

Eine solche Häufung von Einbruchdiebstählen bleibt bei der Kantonspolizei St. Gallen nicht unbemerkt: «Wir stellen im ganzen Kanton zurzeit einen Anstieg der Einbruchszahlen fest», bestätigt Gian Andrea Rezzoli eine Anfrage der «Südostschweiz». Über die Täterschaft könne man bislang nur spekulieren. «Das ist Gegenstand von Ermittlungen. Aufgrund des ähnlichen Vorgehens bei verschiedenen Taten dürfte es sich aber zumindest bei gewissen Vorfällen um dieselben Täter gehandelt haben.»

«Wir stellen derzeit im ganzen Kanton einen Zunahme der Einbrüche fest.»

Üblicherweise werden solche Einbruchsserien laut Rezzoli in den dunklen Monaten im Herbst und Winter verübt. «Die Täter nutzen die Dunkelheit, um die Gebäude unauffällig zu beobachten und dann zuschlagen zu können, wenn niemand im Haus ist.» Dass auch im Frühling oder Sommer vereinzelt Einbrüche begangen werden, sei aber nichts Ungewöhnliches.

Mit geklautem Werkzeug klauen

Auffällig an der Serie ist, dass die Täter öfter Baubaracken oder Geschäftsliegenschaften ins Visier nehmen als Häuser und Wohnungen. «Das Risiko, beim Einbruch in eine Werkstatt oder ein Werkhofgebäude erwischt zu werden, ist kleiner. Denn da ist in der Nacht in der Regel niemand anwesend», erklärt Rezzoli. Gerade bei Baustellen-Diebstählen seien die Täter teilweise besonders dreist: «Mit Einbruchswerkzeug herumzulaufen, ist ein Risiko. Deshalb klauen sie erst auf einer Baustelle das Werkzeug, steigen damit irgendwo ein und werfen es nachher wieder weg.»

Die Chancen, die Täter zu schnappen, stehen laut Rezzoli gut: «Die Spurensicherung wird immer ausgefeilter, beispielsweise im Bereich DNA-Spuren.» Er ist zuversichtlich: «Wird jemand bei einem Einbruch oder Diebstahl geschnappt, gleichen wir seine DNA mit derjenigen ab, die wir an anderen Tatorten gefunden haben. So ist es uns schon oft gelungen, einen Täter nachträglich für eine ganze Reihe von Vergehen zur Rechenschaft zu ziehen.»

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