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Erdgasstreit: Merkel und Michel beraten vor EU-Gipfel mit Erdogan

Vor dem EU-Sondergipfel an diesem Donnerstag laufen die Vermittlungsbemühungen im Streit um die türkischen Erdgaserkundungen im östlichen Mittelmeer auf Hochtouren.

Agentur
sda
22.09.20 - 14:11 Uhr
Politik
Mevlut Cavusoglu, Außenminister der Türkei, spricht bei einer Pressekonferenz. Griechenland dementiert Aussagen der Nato, wonach Athen und Ankara technische Gespräche zur Vermeidung militärischer Zwischenfälle im östlichen Mittelmeer vereinbart haben. H…
Mevlut Cavusoglu, Außenminister der Türkei, spricht bei einer Pressekonferenz. Griechenland dementiert Aussagen der Nato, wonach Athen und Ankara technische Gespräche zur Vermeidung militärischer Zwischenfälle im östlichen Mittelmeer vereinbart haben. H…
Keystone/Turkish Foreign Ministry/AP/Fatih Aktas

Nach Angaben aus EU-Kreisen werden sich am Dienstagmittag die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und EU-Ratspräsident Charles Michel zu einer Videokonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammenschalten.

Die EU hatte der Türkei wegen der Erkundungen Ende August ein Ultimatum gesetzt und mit zusätzlichen Sanktionen gedroht. Wenn es keine Fortschritte gebe, könne auf dem Sondergipfel eine Liste weiterer Strafmassnahmen diskutiert werden, sagte damals der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell. Diese würden auch Wirtschaftssanktionen umfassen.

Griechenland und Zypern verlangen seit längerem schärfere Sanktionen. Sie sind der Ansicht, dass die Suche nach Erdgas in ihren Seegebieten erfolgt und damit illegal ist. Die Türkei weist die Vorwürfe zurück. Sie vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer zu ihrem Festlandsockel gehören, auch wenn sie nahe der griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo liegen.

Erste Einreiseverbote und Vermögenssperren hatte die EU schon im Februar verhängt. Bereits 2019 wurde beschlossen, die Vergabe von EU-Mitteln einzuschränken und Verhandlungen über ein Luftverkehrsabkommen auszusetzen.

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