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Grosse Mehrheit für Frauenquote bei deutschen Christdemokraten

In den Führungsgremien der deutschen Christdemokraten hat es eine breite Mehrheit für einen Kompromiss zur Einführung einer schrittweisen verbindlichen Frauenquote von 50 Prozent gegeben.

Agentur
sda
08.07.20 - 11:29 Uhr
Politik
ARCHIV - Ein Schild mit der Aufschrift «#Stark im Team» steht bei einem CDU-Landesparteitag. Für den Kompromiss zur Einführung einer schrittweisen verbindlichen Frauenquote von 50 Prozent hat es eine breite Mehrheit gegeben. Foto: Uwe Anspach/dpa
ARCHIV - Ein Schild mit der Aufschrift «#Stark im Team» steht bei einem CDU-Landesparteitag. Für den Kompromiss zur Einführung einer schrittweisen verbindlichen Frauenquote von 50 Prozent hat es eine breite Mehrheit gegeben. Foto: Uwe Anspach/dpa
Keystone/dpa/Uwe Anspach

In der Struktur- und Satzungskommission der Partei gab es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus der Partei am frühen Mittwochmorgen 34 Ja- und 7 Nein-Stimmen sowie 5 Enthaltungen.

Der in insgesamt gut elfstündigen Verhandlungen unter Federführung von CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak erarbeitete Kompromiss sieht vor, dass es eine schrittweise Anhebung der Quote für Vorstandswahlen ab der Kreisebene gibt.

So soll am 1. Januar 2021 eine Frauenquote von 30 Prozent gelten und zum 1. Januar 2023 eine Quote von 40 Prozent. Zum Jahresanfang 2025 gilt demnach eine Frauenquote von 50 Prozent. Die Regelung soll für Gruppenwahlen von Vorständen etwa für stellvertretende Vorsitzende und Beisitzer gelten. Für Einzelwahlen von Vorsitzenden, Mitgliederbeauftragten oder Schatzmeistern auf Bundesebene soll die Regelung nicht gelten.

Die endgültige Entscheidung muss der für Anfang Dezember geplante Bundesparteitag in Stuttgart treffen. Zuvor will sich der CDU-Bundesvorstand im Oktober mit den Empfehlungen der Kommission befassen.

Von den derzeit gut 400 000 Mitgliedern der CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands) sind nur 26 Prozent Frauen. In der Christdemokratie hatte es lange Zeit Widerstand gegen eine Frauenquote gegeben. Nach dpa-Informationen gab es in der Spitze der Nachwuchsorganisation Junge Union (JU) Kritik an der Entscheidung aus der Nacht. Am Vormittag tagte der JU-Vorstand in einer Videokonferenz.

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