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Ab Anfang Juli erhöht der Bund die Beiträge für Sportlager

Ab Sommer gibt es mehr Geld vom Bund für J+S-Sportlager. Der Bundesrat hat am Freitag ein Massnahmenpaket für die Förderung des Breitensports beschlossen. Die praktisch verdoppelten Beiträge pro Teilnehmer und Tag gibt es vom 1. Juli 2020 an.

Agentur
sda
03.04.20 - 13:18 Uhr
Politik
Jugend- und Sportlager - zum Beispiel im Schnee - erhalten vom Bund mehr Geld. (Themenbild)
Jugend- und Sportlager - zum Beispiel im Schnee - erhalten vom Bund mehr Geld. (Themenbild)
KEYSTONE/MARCEL BIERI

Heute gilt ein Ansatz von 7.60 Franken pro Tag, vom 1. Juli an werden es für alle 16 Franken sein, wie der Bundesrat mitteilte. Für Schneesportlager war der Beitrag bereits im vergangenen Herbst auf 12 Franken pro Teilnehmer und Tag erhöht worden.

Kriterien für Aufnahme in J+S-Programm

Das Bundesgericht hatte Ende 2017 entschieden, dass Schulen für obligatorische Lager von Eltern nur noch Beiträge für die Verpflegung erheben dürfen. Mit der Erhöhung will das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) dafür sorgen, dass weiterhin Lager stattfinden können. Auch hätten die zuständigen Kommissionen des Parlaments höhere Beiträge an die Lager gewünscht.

Nach einem Stillstand seit 2009 dürfen auch wieder neue Sportarten in das J+S-Programm aufgenommen werden. Aufgehoben worden ist das Moratorium mit einem Parlamentsentscheid.

Auf Verordnungsstufe ist geregelt, welche Kriterien diese neuen Sportarten erfüllen müssen. Unter anderem sollen sie die «physische Leistungsfähigkeit» fördern und von Kindern und Jugendlichen regelmässig ausgeübt werden, in organisierter Form. Dabei muss ein schonender Umgang mit der Umwelt gewährleistet sein.

Ausdrücklich nicht aufgenommen werden Motor- und Flugsportarten oder Sportarten, deren Ziel «das Niederschlagen eines Gegners» ist - es sei denn, es ist ausdrücklich festgelegt, dass Kinder und Jugendliche den Sport ohne Niederschlagen ausüben dürfen.

Nicht als J+S-Sportarten anerkannt werden auch Schach, Video- oder Gesellschaftsspiele, wie es in den Erläuterungen zu den neuen Bestimmungen heisst. «Gesundheitswirksame» Sport- und Bewegungsaktivitäten machten den Kern von J+S aus.

Zusatzbeiträge für Teilnehmer mit Behinderung

Mehr Geld gibt es auch für Jugend- und Sport-Aktivitäten, an denen Kinder mit Behinderungen beteiligt sind. Das VBS will mit diesen Zusatzbeiträgen an Lager und auch an Kurse einen Anreiz dafür schaffen, Jugendliche und Kinder mit Behinderung an diesen Aktivitäten teilhaben zu lassen.

Die bisherigen Beiträge für Lager mit jugendlichen Teilnehmern mit Behinderung hätten kaum Wirkung gezeigt, heisst es dazu im erläuternden Bericht. 2017 seien sie gerade einmal für zwei Kurse und drei Lager beansprucht worden, bei insgesamt 69'000 Kursen und 7700 Lagern.

Das neue Sportförderungsprogramm soll Anreize geben, mit Zug, Tram oder Bus an Kurse zu reisen. Wer einen J+S-Ausbildungs- oder Weiterbildungskurs besucht, erhält einen Gutschein und kann gratis öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Und auch für Schulsporttage will der Bund mehr Geld als bisher zur Verfügung stellen.

Die Kosten für die verstärkte Sportförderung belaufen sich laut der Mitteilung des Bundesrates auf 15 bis 16 Millionen Franken. Bis 2024 könnten sie aus den bestehenden Krediten finanziert werden, weil sich das Wachstum des Sportförderprogramms abgeschwächt habe, hiess es. Die Situation ab 2024 soll später neu beurteilt werden.

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