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Kampf gegen Plastikabfall erreicht Graubünden

Pontresina will bei öffentlichen Veranstaltungen in der Gemeinde kein Plastikgeschirr mehr sehen. Damit steht die Gemeinde nicht alleine da in Graubünden.

Südostschweiz
16.07.19 - 04:30 Uhr
Politik
Plastikbechern, -geschirr und -besteck soll es in Pontresina künftig an den Kragen gehen.
Plastikbechern, -geschirr und -besteck soll es in Pontresina künftig an den Kragen gehen.
PIXABAY

Kompostierbare Bambusteller, Mehrweg-Becher mit x-Franken-Depot oder gebrandete Becher, die man kauft – in den vergangenen Jahren haben immer mehr Organisatoren von grösseren Veranstaltungen Massnahmen ergriffen, um die Abfallmengen zu reduzieren und den Verbrauch von Plastik zu minimieren.

Die Gemeinde Pontresina möchte in Zukunft an öffentlichen Events in der Gemeinde ganz auf Plastikgeschirr verzichten. Sie gibt darum eine entsprechende Empfehlung an alle Organisatoren von Veranstaltungen ab, wie es in einer Mitteilung des Gemeindevorstands heisst. Das sei kein Verbot, sondern eine Empfehlung, da aber in Pontresina die Gemeinde respektive die Tourismusorganisation in die meisten Veranstaltungen involviert sei, dürfte es nicht an der Umsetzung hapern, glaubt Gemeindeschreiber Urs Dubs.

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Zu den grossen «Abfall-Produzenten» unter den Veranstaltungen im Kanton gehört das Open Air Lumnezia. Auch dort ist man bemüht, die Abfallmenge Jahr für Jahr so gering wie möglich zu halten. So wird dieses Jahr zum Beispiel ein Mehrweg-Becher-System mit Depot eingeführt. «Die Becher werden eingesammelt, gewaschen und wieder gebraucht», sagte OK-Präsident Norbert Cavegn kürzlich. Zudem werde es auch ein Depot auf PET-Flaschen geben. Laut Cavegn ist es wichtig, bei den Besuchern überhaupt ein Bewusstsein für die Abfallsituation zu schaffen.

Gäste und Veranstalter sind überzeugt

Der grösste regionale Naturpark, der Parc Ela, ist seit einigen Jahren Vorreiter in Sachen Mehrweggeschirr und nachhaltiger Organisation. Wie auch das Open Air Lumnezia setzt sich der Verein Parc Ela gemeinsam mit dem Unternehmen «Insembel» aus dem Engadin für nachhaltige Events ein. Und bei den Gästen käme das an, erzählt Judith Burri, Projektleiterin Kommunikation beim Verein Parc Ela. «Ja, bei den Gästen der Veranstaltungen ist das Interesse sehr gross. Mehrwegsysteme sind fast schon ein Muss heutzutage. Die Events sind natürlich auch sauberer.»

Auch bei Veranstaltern sei die Nachfrage gross. «Mehrwegsysteme stossen in unserer Region überall auf offene Ohren.» Seit ungefähr acht Jahren verwendet der Verein laut Burri wo immer möglich Mehrweggeschirr. 

Für kleine Veranstaltungen sei die Umstellung auf Mehrweggeschirr jedoch ein wenig schwieriger. Die Variante ist komplizierter, da die anfallenden Kosten schwieriger zu kompensieren seien. «Die Nachfrage ist aber gross und wir wollen auch andere Veranstalter mit Beratung und Unterstützung motivieren, auf Mehrwegsysteme an Veranstaltungen umzustellen.» (ofi/nua)

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