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Linard Bardill unterliegt in allen Punkten

Der Schweizer Presserat hat eine Beschwerde des ehemaligen Bündner Regierungskandidaten Linard Bardill in allen Punkten abgewiesen. Der Liedermacher sprach von Gesinnungs- und Hetzjournalismus.

Südostschweiz
12.04.19 - 11:57 Uhr
Politik
Der nicht gewählte Linard Bardill.
Der nicht gewählte Linard Bardill.
OLIVIA ITEM

Liedermacher Linard Bardill hat nach den Bündner Regierungsratswahlen vom vergangenen Juni beim Schweizer Presserat Beschwerde eingereicht. Er wirft darin Somedia und besonders der Zeitung «Südostschweiz» vor, fast nur negative Leserbriefe zu seiner Person veröffentlicht und seine Kandidatur weitgehend totgeschwiegen zu haben. Zudem sei ihm als Kandidat für den Regierungsrat die politische Ernsthaftigkeit und Kompetenz abgesprochen worden. Bardill spricht von Gesinnungs- und Hetzjournalismus.

Der Presserat kann laut einer Mitteilung vom Freitag keinen der von Bardill erhobenen Vorwürfe nachvollziehen. In der «Südostschweiz» sind seit Bardills Eintritt in den Wahlkampf fast jeden Tag Artikel erschienen, in denen er Thema war. Es ist offensichtlich auch nicht korrekt, dass die «Südostschweiz» fast nur negative Leserbriefe zu Bardill veröffentlichte.

In allen Punkten abgewiesen

Die «Südostschweiz» hat in Graubünden eine regionale Vormachtstellung. Medien in einer solchen Position sind laut dem Journalistenkodex verpflichtet, den Meinungspluralismus zu ermöglichen. Dies gilt besonders in Abstimmungs- und Wahlkämpfen. Aber auch Medien in einer solchen Vormachtstellung müssen nicht ausgewogen berichten und müssen auch nicht den Standpunkten aller Kandidaten gleich viel Platz bieten, wie es Bardill verlangt. Medien in einer monopolartigen Stellung dürfen journalistisch gewichten, wenn sie dabei fair bleiben.

Der Presserat hat Bardills Beschwerde in allen Punkten abgewiesen.

Die Bündner Stimmberechtigten wählten am 10. Juni 2018 Christian Rathgeb (FDP), Mario Cavigelli (CVP), Marcus Caduff (CVP), Peter Peyer (SP) und Jon Domenic Parolini (BDP) in die Regierung. Walter Schlegel (SVP) und Linard Bardill (parteilos) verpassten den Sprung, Bardill gar das absolute Mehr. (so)

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