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Der Hanfibus platzt wieder aus allen Nähten

Die Fahrgastzahlen beim Stadtbus Rapperswil-Jona stiegen im letzten Jahr auf über 1,7 Millionen Passagiere. Mehr Fahrgäste sind auf den Linien 991, 992 und 993 unterwegs.

04.03.19 - 14:23 Uhr
Politik
Zusätzlicher Bus für die Hanfländer-Linie 993: Während der Hauptverkehrszeit wird der Hanfibus doppelt geführt.
Zusätzlicher Bus für die Hanfländer-Linie 993: Während der Hauptverkehrszeit wird der Hanfibus doppelt geführt.
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In der Stadt Rapperswil-Jona nutzen immer mehr Leute den Bus: Ein Plus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das entspricht einer ­Zunahme um 8000 Passagiere, bilanzieren die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) laut einer Medienmitteilung: Drei der fünf roten Stadtbuslinien in Rapperswil-Jona hätten im Jahr 2018 mehr Fahrgäste als im Vorjahr befördert. Zwei Linien mussten einen Nachfragerückgang hinnehmen.
«Der grösste Nachfragezuwachs resultierte auf den beiden Buslinien im Südquartier», schreiben die VZO: Die Linie 991 (Rapperswil Bahnhof–Südquartier–Jona Bahnhof) verzeichnet ein Wachstum von plus fünf Prozent, die Linie 992 (Stadtzentrum–Südquartier–Jona Bahnhof) von plus drei Prozent. Nach Auskunft von Joe Schmid, Leiter Angebot und Markt bei den VZO, florieren diese Linien aufgrund der regen Bautätigkeit im Südquartier besonders kräftig.

Strasse soll ausgebaut werden

«Auch der Hanfländerbus 993, der im Jahr 2017 noch einen Nachfragerückgang hinnehmen musste, entwickelte sich im letzten Jahr wieder positiv», berichtet Schmid: Vier Prozent zusätzliche Fahrgäste haben den Kleinbus genutzt. Der Erfolg hat auch eine Kehrseite: Der Kleinbus platzt aus allen Nähten. Um das Problem zu entschärfen, wollen die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland einen neuen, grösseren Bus auf der Linie einsetzen. Damit dies möglich wird, muss die Hanfländerstrasse ausgebaut werden. Laut Auskunft von Thomas Furrer, Bauchef in Rapperswil-Jona, ist die Sanierung der Strasse derzeit sistiert beziehungsweise auf Eis gelegt worden und soll zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff genommen werden.

Keine Linie nach Bollingen

Mit einer halben Million Fahrgästen im Jahr ist die Linie 994 ins Lenggis-Quartier nach wie vor die am meist genutzte Stadtbusline in Rapperswil. Im letzten Jahr reduzierte sich die Nachfrage allerdings um drei Prozent. Möglicherweise habe der Rückgang der Zahlen mit dem Umstand zu tun, dass weniger Schulkinder als früher unterwegs seien, sagt Furrer. Ebenfalls weniger Menschen haben die Busse auf der Linie 995 zwischen dem Bahnhof Rapperswil und dem Hummelberg genutzt. Mit rund 150 000 Einsteigern ist die Linie 995 die nachfrageschwächste Buslinie in Rapperswil-Jona.
Ursprünglich war vorgesehen, die Buslinie ins Industriequartier Buech im letzten Jahr auszubauen. Laut Furrer ist das Anliegen beim Kanton deponiert, ein Ausbau dieser Linie in der kommenden Zeit möglich. Noch keine Lösung gibt es derweil für die Haltestellen Zeughaus und Scheidweg, die bei Stau vom Bus nicht bedient werden, damit dieser den Fahrplan einhalten kann.
«Definitiv wird Bollingen keine Buslinie erhalten, weil diese zu wenig genutzt würde», sagt Furrer. An der letzten Bürgerversammlung in Rapperswil-Jona war der Stadtrat aufgefordert worden, eine Linie nach Bollingen in die Planung aufzunehmen.

Busse sind pünktlich unterwegs

«Die Fahrgäste im Stadtbus sind mit der Qualität und den Dienstleistungen zufriedener als noch vor einem Jahr», teilen die VZO mit: Das zeige die Auswertung der jährlichen Fahrgastbefragung. Deutlich besser benotet worden seien das Erreichen der Anschlüsse und die Pünktlichkeit der Busse. Dazu beigetragen habe wesentlich die verkürzte Linienführung der Buslinie 992.
Die Anschlüsse in Jona auf die S-Bahn würden jetzt zuverlässig funktionieren. «Grundsätzlich ist den Kunden sehr wichtig, dass die Busse pünktlich unterwegs sind und dass man sich auf sie verlassen könne», konstatiert Schmid: Ein Lob hätten die Kunden auch dem Fahrpersonal ausgesprochen. Es werde als äusserst freundlich und hilfsbereit bewertet. «Sehr zufrieden sind die Fahrgäste überdies mit den neu installierten Abfahrtsbildschirmen an den Haltestellen», führte Schmid aus.

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