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Proteste und Vorwürfe nach Anschlag mit 40 Toten in Kaschmir

Indien hat Pakistan für den Anschlag auf indische Sicherheitskräfte in Kaschmir mit mindestens 40 Toten verantwortlich gemacht. In Mumbai gingen indische Muslime auf die Strasse.

Agentur
sda
15.02.19 - 13:36 Uhr
Politik
Indische Muslime wegen des Anschlags auf den paramilitärischen Konvoi in Kaschmir, der mindestens 40 Menschen getötet hatte. Sie verbrennen Plakate des pakistanischen Premierministers Imran Khan (Mitte).
Indische Muslime wegen des Anschlags auf den paramilitärischen Konvoi in Kaschmir, der mindestens 40 Menschen getötet hatte. Sie verbrennen Plakate des pakistanischen Premierministers Imran Khan (Mitte).
KEYSTONE/AP/RAJANISH KAKADE

Sie verbrannten Plakate des pakistanischen Premierministers Imran Khan. Der Finanzminister Arun Jaitley sagte am Freitag vor Journalisten nach einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitskomitees des Kabinetts, dass es unwiderlegbare Beweise für eine «direkte Beteiligung» des Nachbarlandes gebe.

Indiens Sicherheitskräfte würden alle nötigen Schritte ergreifen, «um sicherzustellen, dass diejenigen, die diesen abscheulichen Terrorakt begangen haben, und diejenigen, die ihn aktiv unterstützt haben, einen hohen Preis dafür zahlen müssen», sagte Jaitley. Premierminister Narendra Modi kündigte eine «gebührende Antwort» an.

Pakistan hatte dem Angriff bereits verurteilt. Dieser sei «sehr besorgniserregend», hiess es in einer in der Nacht zu Freitag veröffentlichten Erklärung des Aussenministeriums. Gleichzeitig weise man jede Unterstellung durch «Elemente» der indischen Regierung und der Medien zurück, die den Angriff ohne Untersuchung mit dem pakistanischen Staat in Verbindung bringen wollten.

Zuvor hatten die USA den Bombenanschlag auf indische Sicherheitskräfte in Kaschmir auf das Schärfste verurteilt. Zugleich forderte das Weisse Haus am Donnerstag Pakistan in einer Mitteilung auf, die Unterstützung für Terrorgruppen auf seinem Territorium unverzüglich zu beenden.

«Dieser Angriff bestärkt nur unsere Entschlossenheit, die Zusammenarbeit und Koordination zwischen den USA und Indien bei der Terrorismusbekämpfung zu stärken», hiess es weiter. Bei dem Anschlag waren mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Die aus Pakistan stammende Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed reklamierte den Anschlag für sich.

350 Kilogramm Sprengstoff

Ein mit etwa 350 Kilogramm Sprengstoff beladener Geländewagen war auf einer Autobahn im Bezirk Pulwama explodiert. Zu dem Zeitpunkt war dort ein Konvoi der paramilitärischen Polizeitruppe CRPF unterwegs. Indische Medien berichteten, es habe sich um den schlimmsten Anschlag aller Zeiten gegen indische Sicherheitskräfte im umkämpften Himalaya-Tal Kaschmir gehandelt.

Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und seiner Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 streiten die beiden Länder um die Herrschaft über Kaschmir. Die heutigen Atommächte führten bereits zwei Kriege um das Gebiet. Im von Indien verwalteten Teil kommt es immer wieder zu Gewalt zwischen Sicherheitskräften und Anhängern einer Abspaltung des überwiegend muslimischen Kaschmirs vom mehrheitlich hinduistischen Indien. Dabei kamen seit den späten 1980er Jahren Zehntausende Menschen ums Leben.

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