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Kandidat Markus Spörri hat derzeit die Nase vorn

Drei Uzner Ortsparteien haben entschieden, wen sie gern als Gemeindepräsidenten hätten.

19.01.19 - 04:30 Uhr
Politik
Wer punktete mehr? Diego Forrer (links) und Markus Spörri (rechts) beim Podium vom Donnerstagabend.Manuela Matt
Wer punktete mehr? Diego Forrer (links) und Markus Spörri (rechts) beim Podium vom Donnerstagabend.Manuela Matt
Manuela Matt

Zweimal Markus Spörri, einmal Diego Forrer, einmal Stimmfreigabe – und ein noch ausstehender Beschluss. So lautet das Fazit der Ortsparteien Uznach nach dem Podium vom Donnerstagabend (LZ von gestern). SVP und FDP wollen dem Parteilosen Markus Spörri aus Rüschlikon ihre Stimme geben, die CVP unterstützt Diego Forrer aus Grabs. Die SP beschliesst Stimmfreigabe, die Grüne Partei Uznach hat sich noch nicht entschieden. Dies ergibt eine kurze Umfrage bei den Parteien am Tag nach der öffentlichen Fragerunde.

Einfach sei es ihnen nicht gefallen, sich für einen der Kandidaten zu entscheiden, teilen die meisten Parteien mit. Die Entscheidung für Spörri fiel sowohl bei SVP als auch FDP knapp aus. Und erst «nach eingehender Diskussion», wie SVP-Parteipräsident Roger Widmer sagt. «Bei Markus Spörri spürten wir heraus, dass er nach alternativen Lösungswegen suchen wird, nach Kooperationen innerhalb der Verwaltung und mit umliegenden Gemeinden.» Zudem überzeuge er mit seinem wirtschaftlichen Denken: «Er ist vorausschauend und betrachtet ein Projekt als Ganzes. Er plant nicht nur den jeweils nächsten Schritt.» Wie Widmer sagt, suche die SVP jemanden, «der unsere Gemeinde weiterbringt». Darin sähe man bei Markus Spörri Potenzial.

Spörri wirkte «lebhafter»

Angeregt diskutiert hat auch die FDP. «Wir haben bei beiden Kandidaten Vor- und Nachteile gefunden», sagt Parteipräsident Michael Rütsche. Für Diego Forrer habe die Verwaltungserfahrung gesprochen, für Spörri die Art und Weise, wie er auftrat: «Er wirkte im Vergleich lebhafter und engagierter.» Dass er ein Polit-Neuling sei und keiner Partei angehöre, spreche zwar eher gegen ihn. Dennoch hätte sich am Schluss eine knappe Mehrheit für ihn ausgesprochen.

Klarer fällt das Votum bei der CVP aus. In der Erfahrung in Politik und öffentlicher beruflicher Tätigkeit überrage Diego Forrer seinen Konkurrenten Markus Spörri «bei Weitem», schreibt die CVP in ihrer Mitteilung. Forrer sei mit den politischen Verhältnissen in Kanton und Gemeinde bestens vertraut. Auch aufgrund seiner Erfahrung als Schulpräsident dürfte sich die kollegiale Mitarbeit mit Forrer «kaum als Experimentierfeld entpuppen». Als solches Experiment müsse rückblickend die Wahl des jetzigen Gemeindepräsidenten Christian Holderegger betrachtet werden. Es gälte nun, der Gefahr eines ähnliches Szenarios vorzubeugen. Die Partei betont, Forrers Mitgliedschaft in der CVP sei nicht ausschlaggebend für die Empfehlung.

Auf eine Wahlempfehlung verzichten will derweil die SP Uznach. «Wir halten beide Kandidaten für fähig», sagt Parteipräsident Kurt Hollenstein. Und auch vom Auftritt her hätten beide Anwärter überzeugt und sich «gut geschlagen». Beide hätten einen interessanten Erfahrungsrucksack. Für Forrer spreche, dass er «nicht nur Verwalter, sondern dank seiner Zeit als Schulpräsident eben auch ein Gestalter» sei. Spörri sei dafür dank seiner Erfahrung aus der Privatwirtschaft in der Lage, «einen Organisationsentwicklungsprozess» erfolgreich durchzuziehen.

Sicheres Auftreten

Noch keine definitive Parole gefasst hat die vor Kurzem gegründete Ortspartei Grüne Uznach. Dies soll Ende nächster Woche geschehen, sagt Parteipräsident Moritz Pachmann. Die Mitglieder hätten sich aber dank des Podiums durchaus schon eine fundierte Meinung bilden können: «Beide Kandidaten sind interessant, sie weisen verschiedene Profile und Erfahrungen auf», sagt Pachmann. «Auf der Bühne hat uns zuerst Markus Spörri etwas mehr überzeugt: Er trat sicher und rhetorisch gewandt auf.» In den anschliessenden direkten Gesprächen habe Diego Forrer den Rückstand jedoch wieder ausgeglichen, schildert er. Die Partei halte grundsätzlich beide Kandidaten für wählbar. Dies sei erfreulich.

Forrer spricht grüne Anliegen an

Spörri gab sich in den Augen der Grünen progressiv und visionär, sagt Pachmann. «Er wirkt ehrgeizig, das haben wir als positiv empfunden.» Allerdings hätten sie sich ein wenig gefragt, wie viel denn tatsächlich hinter Spörris Plänen und Strategien stecke. «Er bleibt oft auf einer etwas konzeptionellen Ebene.»

Zu Diego Forrer sagt Pachmann, er habe im Dialog sehr umgänglich gewirkt. Zudem habe er grüne Anliegen angesprochen, die für die Partei relevant seien. Zum Beispiel habe er im Gespräch das Thema nachhaltige Heizsysteme für öffentliche Gebäude erwähnt. Ob sich Forrer für solche Möglichkeiten dann auch einsetzen würde, sei aber eine andere Frage.

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