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Schüler gehen statt zur Schule für das Klima auf die Strasse

Schülerinnen und Schüler sind am Freitag in 16 Schweizer Städten für das Klima auf die Strasse statt zur Schule gegangen. Mit dem Schwänzen fordern die laut den Organisatoren insgesamt rund 22'000 Jugendlichen Taten in der Klimapolitik.

Agentur
sda
18.01.19 - 17:26 Uhr
Politik

In Lausanne beteiligten sich rund 8000 Schüler und Studenten am «Marsch für das Klima». Statt nach der 10-Uhr-Pause ins Schulzimmer zurückzukehren, schulterten die Jugendlichen Rucksäcke und Spruchbänder, mit denen sie pfeifend und skandierend durch die Innenstadt zogen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.

Greta Thunberg als Vorbild

In anderen Schweizer Städten taten es ihnen junge Leute gleich. Ihr Vorbild ist die junge Schwedin Greta Thunberg, die jeden Freitag die Schule schwänzt, um für eine Reduktion des CO2-Ausstosses zu demonstrieren. Mittlerweile hat sie weltweit Nachahmer.

In Genf protestierten rund 4000 Jugendliche am Nachmittag gegen die Untätigkeit der Regierungen angesichts der Klimaerwärmung. Vom Strassenrand her applaudierten Passanten. Ein Teil der Demonstrierenden hielt eine Schweigeminute für das Klima ab. Ein Schüler rief dazu auf, auf lokaler Ebene etwas in Bewegung zu bringen.

In Zürich nahmen nach Angaben der Juso der Stadt Zürich mindestens 2000 Schülerinnen und Schüler am Klimastreik teil. Die Stadtpolizei Zürich dagegen sprach von mehreren hundert Personen.

Auf dem Berner Waisenhausplatz versammelten sich schätzungsweise 1000 Jugendliche, statt die Schulbank zu drücken. Viele trugen fantasievoll verzierte Transparente mit sich. Eine junge Frau hatte einen Eisbären aus Karton ausgeschnitten. «Ihr schmelzt meine Zukunft», war auf dem Transparent zu lesen.

Ein deutlich jüngerer Schüler stand mit einem kleinen, selbstgebastelten «Transpi» da und forderte darauf keck: «Make climate great again», in Anlehnung an den bekannten Wahlkampfslogan von US-Präsident Donald Trump.

«Weil ihr uns die Zukunft klaut»

In Basel beteiligten sich mehrere hundert Jugendliche am Klimastreik. Die Schweiz müsse bis 2030 klimaneutral sein, forderten sie unter anderem. In Luzern beteiligten sich geschätzte 350 Schülerinnen und Schüler am bewilligten Zug.«Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!», skandierten sie.

Vor dem Bahnhof Aarau forderten schätzungsweise 300 Schülerinnen und Schüler eine engagierte Klimapolitik. In Reden und Sprechchören forderten sie «Klimaschutz - jetzt» und «Öl-Lobbyisten - ab id Chischte». Die jungen Leute hielten eine Schweigeminute ab für von der Erderwärmung gefährdete Staaten wie Bangladesch.

In Sitten und in Biel gingen je etwa 300 Gymnasiasten und Schüler auf die Strasse. In Freiburg liessen sich über 1000 und in Neuenburg rund 1500 Jugendliche mobilisieren. Die jungen Neuenburger überbrachten der Staatskanzlei eine Resolution.

Die Erziehungs- und Schuldepartemente hatten unterschiedlich reagiert auf die Ankündigung der Jugendlichen, für die Klima-Kundgebungen die Schule sausen zu lassen.

Schwänzen wird nicht toleriert

An den Zürcher Kantonsschulen zeigten die Schulleiter grundsätzlich Sympathie gegenüber dem Anliegen. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema gehöre zum Auftrag der Schulen, schrieb der Präsident der Schulleiterkonferenz. Einfach toleriert wurde Schwänzen aber nicht.

«Absenzen werden gemäss Disziplinarreglement pädagogisch sinnvoll und angemessen behandelt», schrieb die Schulleiterkonferenz. Härte demonstrierte das St. Gallen Bildungsdepartement - im Ostschweizer Kanton hatten Schüler bereits zwei Mal gestreikt. Eine Teilnahme am Streik vom Freitag galt in St. Gallen als unentschuldigte Absenz.

Mehrere hundert Schüler versammelten sich dennoch in den St. Galler Strassen, manche nahmen indes nicht mehr am Streik teil. In Basel sagte ein Sprecher des Erziehungsdepartements, dass eine Bewilligung für das Fehlen im Interesse der Streikenden liege. «Sonst wäre es ja kein Streik.»

In Genf wurde das Klima-Streiken am Vormittag nicht erlaubt. Am Nachmittag dagegen stand es den Lehrkräften frei, Bürgeraktivitäten zu planen. Minderjährige, die am Nachmittag an eine Kundgebung wollten, mussten die Unterschrift der Eltern vorlegen. Angekündigte Prüfungen mussten die Schüler allerdings auch am Nachmittag ablegen.

www.climatestrike.ch

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Bisher demonstrieren die Klimaseniorinnen, jetzt die SchülerInnen.
In dieser Form dürfte das leider NULL bringen.
...........
Wolfgang Reuss
15.07.2018 - 15:42 Uhr
Nein, Leute, bitte nicht. Wie kann man denn nur in einer Ära, wo Leserbriefe wie "Es ist Fünf nach Zwölf" kursieren und der Papst schon vor Jahren sagte "Die Menschheit steht an der Schwelle zum Selbstmord" sage und schreibe SCHLEICHWEGE empfehlen? Neiaberau und Sapperlottchen.
Leute, bleibt wo ihr seid (klar, dazu müsste es hier schöner werden, wäre machbar) bzw. geht zu Fuss (Schrittzähler) oder mit dem Velo oder mit der Eisenbahn (wenn unsere bloss SO wäre):
https://www.youtube.com/watch?v=WFFRFPeyQHA#t=37m32s
...
https://www.suedostschweiz.ch/ereignisse/2019-01-17/auch-in-chur-wollen…
Wolfgang Reuss
17.01.2019 - 12:25 Uhr
SO zwischentitelt:
Konsequenzen «sind egal»
Ich finde: zu Recht.
Siehe meinen Kommentar zum WEF-Appell:
https://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/2019-01-16/schlafwandelnd-in-d…
Beispiel, was die SchülerInnen in ihrem Alltag tun könnten (nicht Eintagesdemo, sondern STETS): Weigerung, bei ihren Eltern ins Auto zu steigen - denn es sind primär die Kinder, die mit der Multimalaise früherer Generationen "leben" müssen werden, etwa bis mindestens ins Jahr 2100, geradezu unvorstellbar bei der exponentiellen Geschwindigkeitssteigerung, mit der sich die Weltprobleme kumulieren (Cumulus – ein M schlechter).
...
Leserbrief
24.08.2016 - 16:32 Uhr
Standing Ov(ul)ations
Reuss Wolfgang, Chur
SO 24.8.2016 titelt "Seniorinnen klagen Bundesrat an" "Den Bundesbehörden droht eine Klimaklage. Gestern hat sich dafür in Bern der Verein Klima Seniorinnen formiert. Er kritisiert, dass die aktuellen Klimapläne der Schweiz die Bevölkerung nicht vor den 'katastrophalen Folgen' des Klimawandels schützen. Besonders ältere Frauen litten unter den Folgen des Klimawandels, teilte der Verein mit. Deshalb bereiteten die Direktbetroffenen eine Beschwerde vor."
1) Bravo Seniorinnen! Da "lebt" noch jemand. Angesichts der allgemeinen Fantasielosigkeit nicht nur im Tourismus, ein Lichtblick, "Stern in dunkler Nacht".
2) Aber was tun die Juniorinnen - die selbst und deren Kinder noch eine Weile länger diesen Planeten benötigen?
CVP-Grossrat Hans Geisseler und CVP-Nationalrat Martin Candinas veröffentlichten bereits - gegen - die "Grüne Wirtschaft (Abstimmungstermin 25.9.2016)
http://www.gruenewirtschaft.ch/
http://www.bafu.admin.ch/wirtschaft/11350/index.html?lang=de
Die Naturgesetze gelten, ob wir sie beachten oder nicht:
https://www.youtube.com/watch?v=OAK36SuxZ5s
TV-Sendung 1994: https://www.youtube.co/watch?v=On9K2EUG39U
https://www.youtube.com/watch?v=WHQRvgiLSt8
https://www.youtube.com/watch?v=Jk6QjlyMhu8
3) Lärmschutz als Fata Morgana zur "Beruhigung" primär der Lärmopfer, denn der Bund muss seine seit Jahrzehnten verschleppten Umsetzungen der Lärmschutzgesetze ja irgendwann dann doch irgendwie "umsetzen", aber auch Verkehrsministerin Leuthards "Lärm-Batzen" ändert am Lärm rein gar nichts. Also wie gesagt: Lärmschutz als Fata Morgana.
https://www.nzz.ch/schweiz/bund-rechnet-mit-laermklagen-von-19-milliard…
https://www.nzz.ch/wirtschaft/newsticker/chbund-rechnet-mit-laermklagen…
Bündner Woche-Titelstory (24.8.2016): "So viel Verkehr wie am Gotthard" "Hauptverursacher von Staus und Behinderungen seien nicht Unfälle und Pannenfahrzeuge, sondern das stetig wachsende Verkehrsaufkommen, so Thomas Peret, Chef Verkehrsstützpunkt Chur der Kantonspolizei Graubünden.“
Laufend werden neue "Umfahrungen" geplant/eröffnet - aber mehr Strassen erzeugen mehr Verkehr.
"Umfahrung", englisch "Bypass": Der US-Kardiologe Dean Ornish stellte fest, dass Herzpatienten nach ihrer Operation bald wieder mit demselben Problem kamen. So erkannte er, dass es mit "Bypasses“ nicht richtig zu lösen ist und er schrieb den Bestseller "Heilen mit Liebe".

Bisher demonstrieren die Klimaseniorinnen, jetzt die SchülerInnen.
In dieser Form dürfte das leider NULL bringen.
...........
Wolfgang Reuss
15.07.2018 - 15:42 Uhr
Nein, Leute, bitte nicht. Wie kann man denn nur in einer Ära, wo Leserbriefe wie "Es ist Fünf nach Zwölf" kursieren und der Papst schon vor Jahren sagte "Die Menschheit steht an der Schwelle zum Selbstmord" sage und schreibe SCHLEICHWEGE empfehlen? Neiaberau und Sapperlottchen.
Leute, bleibt wo ihr seid (klar, dazu müsste es hier schöner werden, wäre machbar) bzw. geht zu Fuss (Schrittzähler) oder mit dem Velo oder mit der Eisenbahn (wenn unsere bloss SO wäre):
https://www.youtube.com/watch?v=WFFRFPeyQHA#t=37m32s
...
https://www.suedostschweiz.ch/ereignisse/2019-01-17/auch-in-chur-wollen…
Wolfgang Reuss
17.01.2019 - 12:25 Uhr
SO zwischentitelt:
Konsequenzen «sind egal»
Ich finde: zu Recht.
Siehe meinen Kommentar zum WEF-Appell:
https://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/2019-01-16/schlafwandelnd-in-d…
Beispiel, was die SchülerInnen in ihrem Alltag tun könnten (nicht Eintagesdemo, sondern STETS): Weigerung, bei ihren Eltern ins Auto zu steigen - denn es sind primär die Kinder, die mit der Multimalaise früherer Generationen "leben" müssen werden, etwa bis mindestens ins Jahr 2100, geradezu unvorstellbar bei der exponentiellen Geschwindigkeitssteigerung, mit der sich die Weltprobleme kumulieren (Cumulus – ein M schlechter).
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Leserbrief
24.08.2016 - 16:32 Uhr
Standing Ov(ul)ations
Reuss Wolfgang, Chur
SO 24.8.2016 titelt "Seniorinnen klagen Bundesrat an" "Den Bundesbehörden droht eine Klimaklage. Gestern hat sich dafür in Bern der Verein Klima Seniorinnen formiert. Er kritisiert, dass die aktuellen Klimapläne der Schweiz die Bevölkerung nicht vor den 'katastrophalen Folgen' des Klimawandels schützen. Besonders ältere Frauen litten unter den Folgen des Klimawandels, teilte der Verein mit. Deshalb bereiteten die Direktbetroffenen eine Beschwerde vor."
1) Bravo Seniorinnen! Da "lebt" noch jemand. Angesichts der allgemeinen Fantasielosigkeit nicht nur im Tourismus, ein Lichtblick, "Stern in dunkler Nacht".
2) Aber was tun die Juniorinnen - die selbst und deren Kinder noch eine Weile länger diesen Planeten benötigen?
CVP-Grossrat Hans Geisseler und CVP-Nationalrat Martin Candinas veröffentlichten bereits - gegen - die "Grüne Wirtschaft (Abstimmungstermin 25.9.2016)
http://www.gruenewirtschaft.ch/
http://www.bafu.admin.ch/wirtschaft/11350/index.html?lang=de
Die Naturgesetze gelten, ob wir sie beachten oder nicht:
https://www.youtube.com/watch?v=OAK36SuxZ5s
TV-Sendung 1994: https://www.youtube.co/watch?v=On9K2EUG39U
https://www.youtube.com/watch?v=WHQRvgiLSt8
https://www.youtube.com/watch?v=Jk6QjlyMhu8
3) Lärmschutz als Fata Morgana zur "Beruhigung" primär der Lärmopfer, denn der Bund muss seine seit Jahrzehnten verschleppten Umsetzungen der Lärmschutzgesetze ja irgendwann dann doch irgendwie "umsetzen", aber auch Verkehrsministerin Leuthards "Lärm-Batzen" ändert am Lärm rein gar nichts. Also wie gesagt: Lärmschutz als Fata Morgana.
https://www.nzz.ch/schweiz/bund-rechnet-mit-laermklagen-von-19-milliard…
https://www.nzz.ch/wirtschaft/newsticker/chbund-rechnet-mit-laermklagen…
Bündner Woche-Titelstory (24.8.2016): "So viel Verkehr wie am Gotthard" "Hauptverursacher von Staus und Behinderungen seien nicht Unfälle und Pannenfahrzeuge, sondern das stetig wachsende Verkehrsaufkommen, so Thomas Peret, Chef Verkehrsstützpunkt Chur der Kantonspolizei Graubünden.“
Laufend werden neue "Umfahrungen" geplant/eröffnet - aber mehr Strassen erzeugen mehr Verkehr.
"Umfahrung", englisch "Bypass": Der US-Kardiologe Dean Ornish stellte fest, dass Herzpatienten nach ihrer Operation bald wieder mit demselben Problem kamen. So erkannte er, dass es mit "Bypasses“ nicht richtig zu lösen ist und er schrieb den Bestseller "Heilen mit Liebe".

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