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Wieder ein Fusionsanlauf im Schams

Der Schamserberg soll eine Gemeinde werden. Der erneute Versuch eines Zusammenschlusses ist lanciert.

Jano Felice
Pajarola
20.12.18 - 04:30 Uhr
Politik
Der Vorstand von Zillis-Reischen (Bild) würde eine Talfusion im Schams bevorzugen.
Der Vorstand von Zillis-Reischen (Bild) würde eine Talfusion im Schams bevorzugen.
JANO FELICE PAJAROLA

Nach gescheiterten Versuchen in den Jahren 2006 und 2010 wird sie 2019 ein weiteres Mal zum Thema: eine Gemeindefusion im Schams. Hätte es im ersten Anlauf noch eine Talgemeinde werden sollen, beim zweiten ein Gebilde aus den Schamserberg-Gemeinden und Zillis-Reischen, sind es diesmal – zumindest vorerst – einzig die vier Gemeinden am Berg, die sich vereinigen wollen: Casti-Wergenstein, Donat, Lohn und Mathon. Das bestätigt Mathons Gemeindepräsident Andreas Heggendorn, Vorsitzender des Fusionsprojekts.

Bei einem Treffen zum Thema engere Kooperation hätten die involvierten Gemeindepräsidenten schnell gemerkt, dass ein Zusammenschluss das einzig Richtige sei, erklärt Heggendorn. Daraufhin habe man die gesamten Gemeindevorstände beigezogen, auch sie hätten das Vorhaben unterstützt. Diesen Monat sei schliesslich an den Gemeindeversammlungen die Bevölkerung informiert worden; auch deren Reaktion sei positiv gewesen.

«Wir werden nun den Zusammenschluss im kommenden Jahr vorbereiten, vermutlich mit Begleitung durch die Churer Hochschule für Wirtschaft und Technik. 2020 sollen die Abstimmungen stattfinden.» Was die vier Gemeinden am Berg angeht, ist Heggendorn in Sachen Zusammenschluss zuversichtlich. Offen ist die Frage, wie sich Andeer und Zillis-Reischen verhalten. Das heutige Andeer ist selbst erst 2008 – nach der gescheiterten Talfusion – aus einer Fusion von Andeer, Clugin und Pignia entstanden. Und Zillis-Reischen hat sowohl 2006 als auch 2010 zu einem Zusammengehen Nein gesagt. Regula Götte, bis Ende Jahr Gemeindepräsidentin von Zillis-Reischen, findet: «Es ist sicher nicht so, dass man nicht über eine Fusion reden könnte. Aber wir warten ab, was Andeer dazu entscheidet. Im Grundsatz ist der Zilliser Vorstand der Meinung, eine Talfusion wäre anzustreben» – inklusive Ferrera, Andeer und Rongellen.

Ähnlich sieht es der Andeerer Gemeindepräsident Hans-Andrea Fontana. «Wenn das ganze Tal einbezogen wird, sind wir auch dafür», sagt er. Insbesondere ohne Zillis-Reischen mache ein Projekt mit dem Schamserberg für Andeer keinen Sinn. Das habe man den dortigen Gemeinden auch bereits so mitgeteilt. Könne diese Bedingung erfüllt werden, werde man in Andeer dann als Erstes eine konsultative Abstimmung zur Fusionsfrage durchführen.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos

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