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Nun wird gebaut zwischen Chur und Trimmis

Am Donnerstagnachmittag erfolgte der Spatenstich für den neuen Veloweg zwischen Chur und Trimmis. Er führt grösstenteils über bereits bestehende Wege und wird nicht asphaltiert.

Simone
Zwinggi
20.12.18 - 16:00 Uhr
Politik

Lange wurde darüber gesprochen, nun wird gebaut: Am Donnerstagnachmittag fiel mit dem Spatenstich der Startschuss für den neuen Veloweg zwischen Chur und Trimmis. Von der Cadonaustrasse in Chur wird er zuerst über einen neuen Abschnitt und dann über den bestehenden Mittelweg nach Trimmis führen. Damit wird ein wichtiger Teil der Bündner Langsamverkehrsverbindungen besser erschlossen. Dass es diese zu fördern gilt, ist für die Stadt Chur klar: «Langsamverkehrsverbindungen sind wichtig, entlasten den motorisierten Individualverkehr und steigern die Lebensqualität von Städten und Gemeinden», schrieb sie im Vorfeld in einer Mitteilung. Mit dem Velo zur Arbeit fahren oder in der Freizeit mit dem Velo unterwegs sein – beides wird bald auch zwischen Chur und Trimmis angenehmer.

Neuer Abschnitt trifft auf bewährten Mittelweg

Der neue Veloweg ist 3,2 Kilometer lang und beginnt bei der Cadonaustrasse am nördlichen Siedlungsrand von Chur. Nach einer Neutrassierung über Wiesland wird ein bestehender Waldweg genutzt, der bis zur Maschänserrüfe führt. Anschliessend führt der Veloweg über den Trimmiser Mittelweg. Weil dieser Teil des Inventars der historischen Verkehrswege der Schweiz ist, kommt ihm besonderen Schutz zu. Das bedeutet, dass die bestehenden Strukturen und das Trassee des Mittelwegs unverändert bleiben müssen, wie die Regierung in Rücksprache mit den zuständigen Bundesstellen verfügte. Asphalt oder sonstiger Hartbelag ist auf diesem Wegabschnitt unzulässig.

Auf den übrigen Abschnitten soll eine Tragdeckschicht sicherstellen, dass der Veloweg nachhaltig ist und unabhängig von Wetter und Jahreszeit im Alltag genutzt werden kann. Im Waldbereich soll der Belag dank einer speziellen Oberflächenbehandlung mit Kies mittelfristig kaum von einem Waldweg zu unterscheiden sein.

Gesamtaufwand von 2,1 Millionen Franken

An den Gesamtkosten von 2,1 Millionen Franken werden sich sowohl, Bund, Kanton wie auch die Gemeinden Chur und Trimmis beteiligen: Der Bund steuert im Rahmen des Agglomerationsprogrammes einen Beitrag von 712'000 Franken bei, die Regierung spricht einen Beitrag von maximal 972'000 Franken. Die Restkosten von 416'000 Franken teilen sich Chur und Trimmis. 

Ein langes Hin und Her

Der neue Veloweg stand in den vergangenen zwei Jahren immer wieder im Zentrum der Kommunalpolitik. Nachdem bereits Anfang Dezember 2016 ein Verpflichtungskredit gesprochen wurde, stiegen die Gegner auf die Barrikaden: Der geplante asphaltierte Veloweg ziehe E-Bikes und Mofas an, die die Sicherheit der Fussgänger und Velofahrer beeinträchtigen würden. Mit diesem Argument ergriffen sie das Referendum. Am 12. Februar 2017 aber sagte die Trimmiser Dorfbevölkerung nochmals Ja. Mit 54,3 Prozent stimmte sie dem neuen Verpflichtungskredit erneut zu.

Doch bis zum Spatenstich galt es noch eine weitere Hürde zu überwinden: Im August 2018 legten Umweltverbände eine Einsprache gegen das Projekt ein. Pro Natura Graubünden, WWF Graubünden und die Stiftung Landschaftsschutz wollten verhindern, dass der gesamte durch den Wald führende Wegabschnitt asphaltiert wird. Am 8. November bewilligte die Regierung schliesslich den neuen Veloweg. Dieser wird nun nicht asphaltiert, der Trimmiser Mittelweg bleibt in Verlauf und Oberfläche gar gänzlich unverändert.

Simone Zwinggi ist Redaktorin bei Zeitung und Online. Nach einem Sportstudium wendete sie sich dem Journalismus zu. Sie ist hauptberuflich Mutter, arbeitet in einem Teilzeitpensum bei der «Südostschweiz» und hält Anekdoten aus ihrem Familienleben in regelmässigen Abständen im Blog Breistift fest. Mehr Infos

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