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Betonblöcke und Stacheldraht: USA sichern Grenze gegen Migranten

Aus Furcht vor der illegalen Einwanderung Tausender Migranten haben die US-Behörden ihre Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Mexiko erhöht. Der US-Grenzschutz schloss den Grenzübergang San Ysidro am Montag zeitweise und installierte Barrieren und Stacheldraht.

Agentur
sda
20.11.18 - 06:35 Uhr
Politik
Stacheldraht und Betonklötze: Die USA haben am Montag ihre Sicherheitsmassnahmen an der Grenze zu Mexiko verstärkt.
Stacheldraht und Betonklötze: Die USA haben am Montag ihre Sicherheitsmassnahmen an der Grenze zu Mexiko verstärkt.
KEYSTONE/AP/MARCO UGARTE

Der Grenzübergang ist der meistfrequentierte der westlichen Hemisphäre. Er liegt zwischen San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien und der mexikanischen Stadt Tijuana.

«Grenzschutzbeamte haben Hinweise erhalten, dass sich Migranten in Tijuana zusammentun, um illegal den Grenzübergang zu durchbrechen anstatt sich ordnungsgemäss bei den Beamten vorzustellen», hiess es in einer Mitteilung der Behörde. «Die Beamten installierten Begrenzungen, die verhindern, dass sich grössere Gruppen nähern und den Grenzübergang durchbrechen.»

Flucht vor Elend und Gewalt

Tausende Migranten aus Honduras, El Salvador und Guatemala sind in den vergangenen Tagen nach Tijuana gekommen. Für Dienstag wurde der zweite Teil der Gruppe mit etwa 3000 Menschen erwartet. Sie fliehen vor allem vor dem Elend und der Gewalt in ihren Heimatländern und wollen in den USA um Asyl bitten. Auf dem Weg von Guatemala nach Mexiko hatten einige der Menschen bereits mit Gewalt die Grenzsicherungen durchbrochen.

«Der Grenzschutz wird die unerlaubte Einreise von Personen nicht zulassen», sagte der zuständige Grenzschutzchef in San Diego, Pete Flores. «Wir können nicht warten, bis sich die Leute zusammenrotten, um illegal die Grenze zu überqueren. Wir müssen uns vorbereiten.»

Pro Tag reisen über San Ysidro durchschnittlich 70«000 Menschen in Fahrzeugen und weitere 20»000 Fussgänger in die USA ein. Viele arbeiten in den Vereinigten Staaten und kehren abends nach Tijuana zurück. Die Grenznähe und der Handel sind wichtige Wirtschaftsfaktoren für beide Städte.

«Natürlich haben sie die Grenze geschlossen, damit sich die Menschen in Tijuana aufregen und ärgern und die Migranten beschuldigen, die nicht nichts dafür können», sagte Álex Mensing von der Organisation Pueblo sin Fronteras (Volk ohne Grenzen). «Es gibt keinen Grund, die Grenze zu schliessen. Das war nur ein Machtbeweis. Es ist eine gegen die Migranten gerichtete Taktik.»

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