×

Roland Manhart liebäugelt mit dem Schulpräsidium

In Rapperswil-Jona erwägt Stadtratsvizepräsident Roland Manhart, als Schulpräsident zu kandidieren. Allerdings zögert der langjährige Pädagoge noch, weil er für das neue Amt einiges zurücklassen müsste.

Südostschweiz
19.09.18 - 05:11 Uhr
Politik
Stadt
Roland Manhart erwägt als Schulpräsident von Rapperswil-Jona zu kandidieren.
MAYA RHYNER

von Christoph Leiber

Der Rücktritt, den Stadtrat Thomas Rüegg (FDP) vor zwei Wochen bekannt gegeben hat (Ausgabe vom 7. September), war in Rapperswil-Jona mehr als nur eine Randnotiz. Denn als vollamtlicher Schulpräsident steht Rüegg an einer der wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Schnittstellen der Stadt – zumal er gleichzeitig auch für das Ressort Gesellschaft zuständig ist.

Nun zeichnet sich für die Nachfolge eine erste Kandidatur ab: diejenige von Stadtratsvizepräsident Roland Manhart (CVP), einem der vier nebenamtlichen Stadträte. «Die Aufgabe würde mich reizen», bestätigt der 47-Jährige. Einen Entscheid habe er noch nicht gefasst, doch trage er sich «sehr ernsthaft» mit dem Gedanken, sich zur Verfügung zu stellen.

Was Manhart besonders anspricht: In dem Amt kämen die beiden Linien seines bisherigen Wirkens zusammen. Denn Manhart, der seit Anfang 2013 dem Stadtrat angehört, ist nicht nur mit den politischen Strukturen seiner Heimatstadt bestens vertraut, sondern er bringt auch einen breiten pädagogischen Hintergrund mit. Nach seiner ersten Ausbildung zum Primarlehrer unterrichtete er fünf Jahre auf dieser Stufe, bevor er 1998 ans Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ) Rapperswil-Jona wechselte. Dort leitet er neben einem Unterrichtspensum den Fachbereich Allgemeinbildung. Als Dozent für Didaktik bildet er zudem künftige Berufsschullehrer aus.

Bekannt trotz Nebenamt

Unter den nebenamtlichen Stadträten in Rapperswil-Jona ist Manhart der bekannteste. Dies, weil er als Stadtratsvizepräsident das Kesb-Dossier führt, bei dem Stadtpräsident Martin Stöckling (FDP) wegen Befangenheit in den Ausstand getreten ist. Unter Manharts Führung gewann die Stadt den erstinstanzlichen Prozess gegen die «Obersee Nachrichten». Diese hatten gemäss dem Urteil des Kreisgerichts in Mels eine Kampagne gegen die regionale Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde geführt, die der Stadt angegliedert ist.

Gründlich abwägen wolle er eine Kandidatur als Schulpräsident deshalb, weil er seinen jetzigen Beruf liebe, erklärt Manhart: «Ich müsste einiges zurücklassen, was ich nicht leichtfertig aufgebe.» Auch nehme er sich bewusst Zeit, um den Entscheid gemeinsam mit seiner Familie und seiner Partei zu fällen. Der CVP-Politiker ist verheiratet und Vater zweier Kinder im Schulalter.

Wie Manhart bekennt, hat er vor den Aufgaben des Schulpräsidenten grossen Respekt – insbesondere als Nachfolger des langjährigen Amtsinhabers Thomas Rüegg, der «sehr grosse Fussstapfen» hinterlasse.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR