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Fussballfieber in Bern - 2000 Engländer nehmen Stadt in Beschlag

Das Fussballfieber in Bern hat am Mittwoch einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Fans von YB und knapp 2000 Anhänger von Manchester United fieberten in der Stadt ihrem ersten Gruppenspiel in der Champions League entgegen.

Agentur
sda
19.09.18 - 16:36 Uhr
Politik
Erinnerungsstück für 20 Franken: Ein Schalverkäufer aus Manchester auf dem Berner Waisenhausplatz.
Erinnerungsstück für 20 Franken: Ein Schalverkäufer aus Manchester auf dem Berner Waisenhausplatz.
Christian Zingg / Keystone-sda

Bei spätsommerlichen Temperaturen herrschte eine friedliche Stimmung, wie der Augenschein eines Keystone-SDA-Reporters ergab. Die Fans tranken ihr Bier im Freien, die rote Farbe der ManUtd-Fans überwog dabei die gelbschwarze der YB-Anhänger deutlich.

Etwa 1700 Tickets waren nach England verkauft worden, wie es beim BSC YB auf Anfrage hiess. Die rund 30'000 Billette fürs Spiel im Stade de Suisse waren innert Kürze abgesetzt worden.

Schwarzhändler verlangten am Mittwoch mehrere hundert Franken für ein Ticket. Als Alternative boten mehrere Lokale in Bern ein Public Viewing an.

Die Young Boys haben erstmals die Gruppenphase der Champions League erreicht. Vom Boom profitiert auch die lokale Wirtschaft, besonders Gastronomie und Hotellerie. Am Mittwoch waren sämtliche Hotelzimmer in und um Bern ausgebucht. Wer kurzfristig ein Zimmer benötigte, musste sich in Thun oder Burgdorf umsehen.

Pub und Prominenz

Die Wirte der Stadt machten ebenfalls guten Umsatz. So zog ein Pub in Bahnhofsnähe viele ManUtd-Fans an. Nicht ganz zufällig, denn der Manager hatte in Manchester für sein Lokal geworben.

Eine starke Anziehungskraft hatte auch das Hotel Schweizerhof beim Bahnhof. Dort logierte das Team von Manchester United, das am Vortag in der Schweiz angekommen war. Um einen Blick auf einen der millionenschweren Stars zu erhaschen, verharrten manche Fans stundenlang vor dem noblen Hotel.

Im Stade de Suisse wurden derweil die letzten Vorkehrungen für das Spiel getroffen. Der europäische Fussballverband UEFA schaut den Veranstaltern vor Ort genau auf die Finger und achtet unter anderem, dass seine Sponsoren an den Spieltagen gebührlich zur Geltung kommen.

Historisches Bild teilweise abgedeckt

Im und um das Stadion müssen deshalb alle Werbeflächen von Nicht-UEFA-Sponsoren abgedeckt werden. Das führte in Bern dazu, dass YB ein historisches Schwarzweiss-Poster vor dem Stadion teilweise abdecken musste.

Das Bild stammt vom legendären WM-Final 1954. Mehrere alte Reklamen sind darauf zu sehen, unter anderem für Toblerone und für den Uhrenhersteller Longines. Diese Werbeflächen mussten abgedeckt werden. Der Verein bestätigte auf Anfrage einen Bericht des «Bund»-Blogs «Zum Runden Leder».

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