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Initiativ-Gegner: «Kantonssprache ist logisch»

Die Gegner der Fremdsprachen-Initiative haben am Mittwoch ihre Argumente mit prominenten Politikern verkündet.

Südostschweiz
05.09.18 - 11:53 Uhr
Politik
Johannes Flury, Martin Candinas, Silva Semadeni und Franco Milani (von links) an der Pressekonferenz in Chur.
Johannes Flury, Martin Candinas, Silva Semadeni und Franco Milani (von links) an der Pressekonferenz in Chur.
THEO GSTÖHL

«Die Sprachenvielfalt ist die Identität unseres Kantons», sagte CVP-Nationalrat Martin Candinas anlässlich einer Medienkonferenz der Gegner der Fremdspracheninitiative. Über sie stimmen die Bündnerinnen und Bündner am 23. September ab. Für Candinas ist die Ablehnung der Initiative nur logisch, wenn er sagt: «64 Prozent der Bevölkerung spricht Deutsch, 13 Prozent Rätoromanisch und 11 Prozent Italienisch.» Da sei es nur logisch, dass in der Primarschule als erste Fremdsprache eine Kantonssprache unterrichtet werde, so Candinas.

Graubünden habe seit einigen Jahren für die Volksschule eine vernünftige, zeitgemässe, für alle drei Sprachgemeinschaften praktikable Lösung gefunden, so SP-Nationalrätin Silva Semadeni. An erster Stelle steht nach wie vor für alle die Muttersprache, ab der dritten Klasse kommt die Sprache des Nachbarn hinzu, also eine Kantonssprache, ab der fünften die Weltsprache Englisch, sagten die Initianten vor den Medien in Chur.

Wirtschaftlicher Wert

Sie sind denn auch überzeugt, dass Graubünden mit diesem Sprachenkonzept ziemlich allen wichtigen Anliegen gerecht werde; der Schülerschaft, der Mehrsprachigkeit, dem nationalen Zusammenhalt, der Globalisierung der Wirtschaft, der modernen Informationsgesellschaft und der Mobilität der Menschen.

Und auch Verantwortliche der Bündner Sprachenorganisationen äusserten sich: «Die Initianten der Fremdspracheninitiative verkennen den wirtschaftlichen Wert des Italienisch», sagte etwa Franco Milani, Präsident von Pro Grigioni Italiano.

Und Johannes Flury, Präsident der Lia Rumantscha sagte: «Die Fremdspracheninitiative bringt uns Kosten, Verwirrung und ein Sprachenchaos.» (so)

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