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Bessere Holzernte dank höheren Preisen

Nach einem Rekordtief 2016 hat die Holzernte im letzten Jahr wieder leicht angezogen. Dank höherer Marktpreise stieg die abgeholzte Menge um insgesamt fünf Prozent auf 4,69 Millionen Kubikmeter. Die finanzielle Lage für die Betriebe bleibt jedoch angespannt.

Agentur
sda
18.07.18 - 11:37 Uhr
Politik
Rund 50 Prozent der Erntemenge wird in der Schweiz als Stammholz in die Sägereien geliefert und zu Bauholz oder Möbeln verarbeitet. (Archivbild)
Rund 50 Prozent der Erntemenge wird in der Schweiz als Stammholz in die Sägereien geliefert und zu Bauholz oder Möbeln verarbeitet. (Archivbild)
Keystone/LAURENT GILLIERON

Vor allem in den privaten Wäldern stieg die Erntemenge deutlich um zwölf Prozent an, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Mittwoch mitteilte. Sie erreichte damit im letzten Jahr ein Total von 1,61 Millionen Kubikmeter. Im flächenmässig doppelt so grossen öffentlichen Wald stagnierte die Erntemenge bei 3,07 Millionen Kubikmeter.

Es könne davon ausgegangen werden, dass die privaten Besitzer unter anderem wegen der leicht gestiegenen Rohholzpreise um zwei Prozent mehr Holz auf den Markt brachten, hiess es. Trotzdem habe sich die finanzielle Situation der Forstbetriebe nicht wesentlich verbessert. Immer noch fuhr über die Hälfte der Forstbetriebe einen Verlust ein.

Schweizweit beliefen sich die Einnahmen der rund 700 Forstbetriebe auf 501 Millionen Franken, die Ausgaben auf 541 Millionen Franken. Gemäss Informationen aus dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz mussten die Waldbesitzer pro Kubikmeter geerntetem Holz einen durchschnittlichen Verlust von zehn Franken hinnehmen.

Stärkste Zunahme bei Stammholz

Das Nadelholz - vor allem Fichte und Tanne - machte in der Schweiz auch 2017 rund zwei Drittel der Holzernte aus. Das restliche Drittel entfiel auf Laubholzbäume, vor allem Buche. Rund die Hälfte der Ernte wird als Stammholz in die Sägerei geliefert und dort zum Beispiel zu Bauholz oder Möbeln verarbeitet.

Aus rund 40 Prozent der Ernte wird Energieholz produziert, also Holzscheite oder Hackholz, wie Michael Husistein von der Sektion Holz- und Waldwirtschaft im Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf Anfrage sagte. Die restlichen zehn Prozent werden zu Industrieholz verarbeitet und dann zur Produktion von Spanplatten benutzt oder zu Papier zerfasert.

Bei der letztjährigen Ernte konnte das Stammholz am meisten zulegen. Mit einem Plus von sieben Prozent wurde hier eine Erntemenge von 2,37 Millionen Kubikmeter erreicht. Auch beim Energiehackholz nahm die Ernte um 6,5 Prozent auf 1,06 Millionen Kubikmeter zu. Nur das Energiestückholz verzeichnete erneut einen Rückgang um ein Prozent auf 0,74 Millionen Kubikmeter.

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