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US-Insider widersprechen Trump zu Atom-Abrüstung in Nordkorea

In US-Regierungskreisen ist der Darstellung von Präsident Donald Trump widersprochen worden, Nordkorea habe mit der Zerstörung von Raketenanlagen begonnen und bereits die «totale Denuklearisierung» eingeleitet.

Agentur
sda
22.06.18 - 01:48 Uhr
Politik
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump begrüssen einander beim historischen Gipfel in Singapur.  (Foto: Evan Vucci/AP)
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump begrüssen einander beim historischen Gipfel in Singapur. (Foto: Evan Vucci/AP)
KEYSTONE/AP/EVAN VUCCI

Trump sagte am Donnerstag während einer Kabinettssitzung zum Raketenprogramm: «Sie haben bereits eine ihrer grossen Test-Anlagen gesprengt, tatsächlich sind es vier ihrer grossen Test-Anlagen.» Die «grosse Sache» sei allerdings die «totale Denuklearisierung, die bereits stattfindet».

Aus mit Geheimdienst-Informationen vertrauten US-Kreisen verlautete dagegen, es habe seit dem Treffen von Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am 12. Juni keine neuen Abbau-Aktivitäten gegeben. Eine Stellungnahme des Präsidialamts dazu lag nicht vor.

US-Verteidigungsminister James Mattis hatte am Mittwoch erklärt, ihm seien keine Schritte bekannt, die Nordkorea seit dem Treffen in Richtung einer Denuklearisierung unternommen habe.

Der Prozess stehe offensichtlich noch am Anfang, die Verhandlungen über die Einzelheiten hätten noch nicht begonnen, sagte er Journalisten. «Ich würde das zu diesem Zeitpunkt noch nicht erwarten», erklärte er zur atomaren Abrüstung.

Mattis sass am Donnerstag bei der Kabinettssitzung neben Trump. Das Verteidigungsministerium antwortete zunächst nicht auf eine Bitte um eine Stellungnahme.

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Diesen Widerspruch kann man nur zustimmen. Man soll doch nicht so Naiv sein und glauben, das Kim seine Faustpfand (Atomwaffen) soweit diese überhaupt vorhanden und voll einsatzbereit sind - aus der Hand gibt. Nur eines Gespräches wegen - dazu noch mit einem Mann, dessen Wankelmüdigkeit hinlänglich bekannt ist. Und wenn, dann wird sich dieser Prozess der "atomaren" Abrüstung über Jahre hinwegziehen, in denen noch viel passieren kann/wird. Noch bewegt man sich diesbezüglich in einem Minenfeld, wo nur ein falscher Schritt, von wem auch immer genügt, um "alles" explodieren zu lassen.

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