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Deutliche Meinungsunterschiede zwischen Grossrat und Wählern

Wähler und die von ihnen gewählten Politiker sind längst nicht immer gleicher Meinung. Dies zeigt eine Umfrage unter Wählern und dem Grossen Rat.

Südostschweiz
14.06.18 - 17:41 Uhr
Politik
Junisession des Grossen Rates fotografiert am 12. Juni 2018. Im Bild: Regierungsrat Martin Jäger und Christina Bucher.
Junisession des Grossen Rates fotografiert am 12. Juni 2018. Im Bild: Regierungsrat Martin Jäger und Christina Bucher.
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Zwar wird das Parlament vom Volk gewählt, doch scheinen die Meinungen und Ziele der Politiker nicht immer mit jenen der Wähler übereinzustimmen. Das zeigt eine Umfrage von Smartvote unter Wählern und im Grossen Rat.

Auf die Frage, ob eine stärkere finanzielle Unterstützung des Kantons zugunsten kleinerer und mittlerer Bergbahnbetreiber befürwortet werde, sagten rund 25 Prozent der Wählerinnen und Wähler «Ja» oder «Eher ja». Deutlich restriktiver sahen die Politiker im Grossen Rat eine verstärkte Unterstützung. Sie befürworteten weitere Gelder nur mit rund 7 bis 8 Prozent. Die grosse Mehrheit stellte sich mit 59 Prozent klar dagegen.

Unterschiede auch beim Waffenrecht

Beim Thema einer möglichen Verschärfung des Schweizer Waffenrechtes waren sich die Politiker im Grossen Rat bei der Umfrage uneins - wenn auch gleichmässig verteilt. So stimmten 21 Prozent gegen eine Verschärfung und 28 Prozent dafür. Anders sahen dies die Wähler. Sie machten mit rund 44 Prozent Nein-Stimmen klar, dass für sie ein restriktiveres Waffengesetz nicht infrage kommt. Mit 24 Prozent Pro-Stimmen srpachen sich nur rund die Hälfte für ein schärferes Gesetz aus.

Fremdsprachen in Primarschulstufe führen zu Kluft

Ein Diskussionsthema ist auch die Frage auf die Wahl der festgelegten Fremdsprachen auf Primarschulebene. Hintergrund dafür ist eine Volksinitiative, die fordert, dass im Kanton Graubünden auf Primarschulstufe nur noch eine Fremdsprache unterrichtet werden soll. Dies hätte zur Folge, dass künftig in den romanischen und italienischen Regionen nur noch Deutsch und in den deutschen Regionen nur noch Englisch gelernt werden würde.

Stolze 63 Prozent der Politiker im Grossen Rat stellten sich in der Smartvote-Umfrage gegen dieses Vorhaben - nur rund 30 Prozent der Wähler tun es ihnen gleich. Sie fordern mit rund 37 Prozent (10 Prozent Grosser Rat) vergleichsweise deutlich, dass diese neue Regelung angenommen werden sollte.

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