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Einheitlich, aber nicht korrekt

In der Farbe der Harmonie hat sich am Sonntag die neue Bündner Regierung der Öffentlichkeit präsentiert. Aber das Quintett hat einen modischen Fauxpas begangen.

Olivier
Berger
13.06.18 - 04:30 Uhr
Politik
Das Bündner blaue Wunder: Der Auftritt der Regierung lässt den Stilexperten schmunzeln. Bild Olivia Item
Das Bündner blaue Wunder: Der Auftritt der Regierung lässt den Stilexperten schmunzeln. Bild Olivia Item

«Graubünden kann sein blaues Wunder erleben», sagt der landesweit bekannte Stilexperte Jeroen van Rooijen. Er spielt damit auf das erste offizielle Bild der neu gewählten Bündner Regierung vom Sonntagabend an: fünf Männer, drei blaue Anzüge, drei blaue Krawatten, ein blaues Hemd. Aber immerhin: Blau steht in der Farbenlehre für Harmonie und Frieden.

Offen ohne kreative Absicht

Mehr als das durchgehende Blau irritiert den Stilfachmann van Rooijen aber ein anderes Detail: die offenen Anzugsjacken aller neuen Regierungsmitglieder. «Beim Stehen und Gehen ist das Jackett geschlossen», sagt der Experte. «Nur im Sitzen darf es offen getragen werden.»

Möglicherweise wollten die fünf Gewählten mit ihren leger offen getragenen Jacketts ja Lockerheit und Aufbruch signalisieren? Van Rooijen winkt ab. «Ich glaube nicht, dass dahinter eine kreative Absicht steckt.» Überhaupt sähen die Regierungsräte nicht aus, als fühlten sie sich im Anzug sonderlich wohl. «Sie ziehen ihn einfach an, weil man das so macht», sagt van Rooijen.

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos

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