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CVP ist Wahlsiegerin

Die CVP ist die Gewinnerin der Bündner Regierungsratswahlen. Sie eroberte einen zweiten Sitz in der fünfköpfigen Exekutive. Auf dünnem Eis steht Regierungsrat Jon Domenic Parolini (BDP), der zwar wieder gewählt wurde, aber eine Nachzählung abwarten muss.

Südostschweiz
10.06.18 - 18:15 Uhr
Politik
Mario Cavigelli gratuliert Marcus Caduff.
Mario Cavigelli gratuliert Marcus Caduff.
NADIA KOHLER

Die neuen Mitglieder der Bündner Regierung in den kommenden vier Jahren heissen: Christian Rathgeb (FDP/bisher), Mario Cavigelli (CVP/bisher), Marcus Caduff (CVP/neu), Peter Peyer (SP/neu) und Jon Domenic Parolini (BDP/bisher). Die Stimmbeteiligung betrug 35,8 Prozent und unterschritt jene vor vier Jahren um über sieben Prozentpunkte. Eine Frauen-Kandidatur gab es nicht.

Seiner Wiederwahl noch nicht sicher sein kann sich allerdings Volkswirtschaftsdirektor Jon Domenic Parolini (BDP). Nur gerade 68 Stimmen trennen ihn vom nächstplatzierten Kandidaten, SVP-Politiker Walter Schlegel, der Platz sechs erreichte und als überzählig aus der Wahl fiel. Wegen der geringen Stimmendifferenz wird von Gesetzes wegen eine Nachzählung geprüft und vermutlich durch Regierungsbeschluss angeordnet.

CVP als einzige Partei mit zwei Sitzen

Gewinnerin der Regierungsratswahlen ist die CVP. Sie holte den vor 20 Jahren an die SP verlorenen Regierungssitz zurück und ist die einzige Partei mit einer Zweiervertretung in der Exekutive. Neuer Regierungsrat ist der 45-jährige Marcus Caduff, Fraktionschef im Grossen Rat, aus Morissen im Bündner Oberland.

Bislang hielt die BDP zwei Regierungssitze. Die Partei, welcher der Skandal um die kartellistischen Absprachen im Baugewerbe am meisten geschadet hat, gab den zweiten Sitz freiwillig preis. Ihr zweiter Kandidat neben Parolini, Andreas Felix, Geschäftsführer der kantonalen Baumeisterverbandes, hatte sich selber vorzeitig aus dem Rennen genommen.

Paradiesvogel am Schluss

Der SVP gelang der Sprung in die Regierung auch im dritten Anlauf nicht. Zwei Mal hatte vorher Nationalrat Heinz Brand erfolglos kandidiert. Allerdings kann sich ihr aktueller Kandidat, Polizeikommandant Walter Schlegel, gewisse Hoffnungen auf die Nachzählung machen.

Den Schluss der Rangliste der Regierungsratswahlen ziert Liedermacher Linard Bardill. Der 62-jährige Barde aus Mittelbünden blieb unter dem absoluten Mehr. Er war spät ins Rennen eingestiegen und hatte selber grosse Zuversicht, als Protestkandidat gewählt zu werden.

SP-Zuwachs bei den Parlamentswahlen

Bei den gleichzeitig durchgeführten Wahlen in den 120-köpfigen Grossen Rat kann sich die SP als Gewinnerin feiern. Sie erreichte 18 Sitze oder drei zusätzlich und damit ihr bestes je erzieltes Resultat.

Auf der anderen Seite büsste die BDP sechs Mandate ein, bleibt mit 21 Sitzen trotzdem drittstärkste Kraft im Kantonsparlament. Der Rückgang lässt sich zumindest teilweise dadurch erklären, dass die Partei die Hälfte aller Sitze mit neuen Leuten besetzen musste.

Die FDP stellt auch in der nächsten Legislaturperiode die stärkste Fraktion mit 35 Sitzen oder einem mehr als bisher. Es folgt die CVP als zweitgrösste Gruppe mit 29 Sitzen oder zwei Verlusten.

Noch nicht alle Sitze besetzt

Stagnation herrscht bei der SVP. Unverändert neun Sitze gehen an die Volkspartei. Leicht gestärkt gehen die Grünliberalen aus den Wahlen hervor. Sie steigerten sich um einen auf drei Sitze.

Bei den Wahlen am Sonntag konnten noch nicht alle 120 Sitze besetzt werden, sondern erst 116. In einem Wahlkreis kommt es zu einer Nachwahl, in drei weiteren Kreisen zu zweiten Wahlgängen

Gewinnerin der Bündner Parlamentswalen ist die SP. Sie erreichte 18 Sitze und damit das bisher beste Resultat. Auf der anderen Seite der Skala befindet sich die BDP, die sechs Mandate einbüsste und trotzdem drittstärkste Kraft im 120-köpfigen Grossen Rat bleibt. Stärkste Fraktion bleibt aber die FDP, welche 35 Sitze und somit einen zusätzlich holte.
Es folgt die CVP als zweitgrösste Gruppe. Die Partei büsste einen Sitz ein und erreichte 30 Mandate. Die BDP verlor deutlich an Terrain und musste einen Verlust von sechs Sitzen hinnehmen. Die Partei besetzt in Zukunft 21 Sitze. Der Verlust lässt sich zumindest teilweise erklären: Die Partei musste die Hälfte aller Sitze mit neuen Leuten besetzen.
Leicht gestärkt gehen zudem die Grünliberalen aus den Wahlen hervor. Sie steigerten sich um einen auf drei Sitze. Stagnation herrscht dagegen bei der SVP. Unverändert neun Sitze gehen an die Volkspartei.
Bei den Wahlen am Sonntag konnten noch nicht alle 120 Sitze besetzt werden, sondern erst 116. In einem Wahlkreis kommt es zu einer Nachwahl, in drei weiteren Kreisen zu zweiten Wahlgängen. (sda)

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