Adam Quadroni reicht Strafanzeigen ein - auch gegen Parolini

Nach dem publik gewordenen Unterengadiner Bauskandal schwieg Whistleblower Adam Quadroni. Jetzt bricht er sein Schweigen. Wie SRF auf seiner Homepage schreibt, äussert er sich in der «Rundschau» vom Mittwoch ausführlich über seine Verhaftung. Nach seinen Angaben wurde er am 15. Juni 2017 von der Sondereinheit der Kantonspolizei Graubünden mit Nebelpetarden- und Gummischroteinsatz im stehenden Auto festgenommen. Die Beamten hätten ihn geschlagen, an den Haaren und Kleidern aus dem Auto gerissen, wird Quadroni auf dem Portal zitiert. Weiter schildert er, er wäre wie ein Schwerverbrecher zum Polizeiposten Scuol gefahren worden und hätte sich dort nackt ausziehen und vom beigezogenen Arzt untersuchen lassen müssen.

Zu viel für ihn: Quadroni stellt gemäss SRF Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der Kantonspolizei Graubünden. Er wirft der Kantonspolizei Amtsmissbrauch, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung im Zusammenhang mit seiner Verhaftung vor. Ausserdem verlangt Quadroni, dass die Untersuchung von einer ausserkantonalen Staatsanwaltschaft geführt werden muss. 

Auch Parolini kommt dran

Doch damit nicht genug. Quadroni geht auch gegen Regierungsrat Jon Domenic Parolini, ehemals Gemeindepräsident von Scuol, strafrechtlich vor. Quadroni wirft Parolini ehrverletzende Äusserungen in einem Gespräch in der Sendung «Cuntrasts» von RTR vor. Dazu habe er eine Amtsgeheimnisverletzung begangen. Jon Domenic Parolini sagte kürzlich in der angesprochenen Sendung, sie hätten noch andere Probleme und Gespräche mit der Person gehabt (die Rede ist wohl von Quadroni). Auch seien grosse Diskussionen über die Glaubwürdigkeit dieser Person geführt worden.