×

Baukartell-Skandal zieht weitere Kreise

Neues vom Bündner Baukartell-Skandal: Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, zeigen Dokumente, dass Unternehmer im Engadin anhand interner Listen des Tiefbauamts Absprachen über Aufträge trafen, die gar noch nicht ausgeschrieben waren.

Südostschweiz
29.04.18 - 10:30 Uhr
Politik
Blick auf eine Baustelle in Scuol.
Blick auf eine Baustelle in Scuol.
KEYSTONE

In der Affäre um das Bündner Baukartell berichtet ein früherer Unternehmer von Preisabsprachen unter Firmen bereits vor Auftragsausschreibungen. Laut der «NZZ am Sonntag» zeigen Dokumente von 2004, dass die Unternehmer anhand interner Listen des kantonalen Tiefbauamts Absprachen über Aufträge getroffen hatten, die gar noch nicht ausgeschrieben waren.

Nachdem das Bezirks-Tiefbauamt in Scuol im Dezember jeweils die im Folgejahr anstehenden Projekte bereinigt hatte, landeten die Listen bei den Engadiner Baumeistern, wie der frühere Unternehmer Adam Quadroni der Zeitung erklärte.

Der damals zuständige Regierungsrat und heutige Ständerat Stefan Engler (CVP). OLIVIA ITEM
Der damals zuständige Regierungsrat und heutige Ständerat Stefan Engler (CVP). OLIVIA ITEM

Die Firmenvertreter hätten so schon im Januar die Aufträge verteilt, «gerecht» nach Grösse ihrer Betriebe. Der damals zuständige Regierungsrat und heutige Ständerat Stefan Engler (CVP) sagte, er habe keine Kenntnis von den Listen. Er verwies darauf, dass die Firmen auch anhand des verabschiedeten Budgets haben wissen können, welche Vergaben anstanden.

Ex-Unternehmer Quadroni hält dagegen, dass mit den nur ungefähren Zahlen aus dem Voranschlag das Kartellsystem nicht so praktizierbar gewesen wäre. (sda/so)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Was geschieht mit dem Ex Bauunternehmer der das ganze ins Rollen gebracht hat? wie man aus den Medien weiss,war er wie sein Vater lange an den Preisabsprachen beteiligt, und haben mit Kassiert, erst als er nur noch kleine Stücke vom Kuchen erhalten hatte, stieg er wegen schlechten Wirtschaftlichen Gründen wie Frust aus diesem Bau - Gremium aus, und Verpfeifte seine langjährigen Ex Bau Kollegen an das Weko.

"Republik" lesen. Da stehen alle Antworten drin, offen und ehrlich und ohne zu beschönigen. Zum WEKO ging er erst, als er fast wie ein Terrorist in die Psychiatrie abgeführt wurde. Jahre vorher ging er zu Parolini und zum Tiefbauamt. Damit belastete er ja auch sich selbst, Jahre vor den Kronzeugen.

Mehr zu Politik MEHR