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Hundeköder in Näfels: Beileibe kein Einzelfall

Im Raum Näfels/Mollis verbreitet ein Tierquäler mit Ködern Angst unter den Hundehaltern. Leider kein Einzelfall, wie ein Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt.

Südostschweiz
07.12.16 - 16:00 Uhr
Ereignisse

Die Nachricht verbreitete sich unter Tierfreunden rasend schnell: Am Montagnachmittag hat eine Hundehalterin im Bereich des südlichen Bahnübergangs in Näfels einen Hundeköder entdeckt, gespickt mit Stecknadeln und Rasierklingen-Teilchen («suedostschweiz.ch» berichtete). Ein klarer Fall von Tierquälerei. Doch es ist kein Leichtes, dem Übeltäter das Handwerk zu legen, bleibt letztlich doch fast nur die Möglichkeit, einen entsprechenden Vorfall der Polizei zu melden und/oder Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Die Chance, dass ein Täter in flagranti erwischt wird, ist klein. 

Umso wichtiger ist es für Hundehalter, die Augen offen zu halten. So, wie sie es in der Vergangenheit in der ganzen Südostschweiz schon tun mussten. Ein Auszug.

März 2016: In Ennenda wird ein Hund vergiftet. Nach einem Ausflug hinter einen Stein kommt der treuste Begleiter seiner Besitzerin kauend entgegen. Stunden später kann sich der Hund nicht mehr auf den Beinen halten. Er zeigt gemäss der behandelnden Tierärztin eindeutige Vergiftungssymptome. Ein ähnlicher Fall soll sich zur selben Zeit in Schwanden ereignet haben.

November 2015: Auf Facebook werden Meldungen verbreitet, wonach in Igis vergiftete Köder ausgelegt werden. Abklärungen des Amts für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit ergeben aber, dass es weder in Igis noch Davos solche Köder gibt.

Mai 2015: In Schmerikon warnt eine Hundebesitzern mit Flugblättern vor allfälligen Giftködern. Im Seedorf sei ein Fleischköder gefunden worden, in welchem eine Pille versteckt war, hiess es darin. Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen leitet in der Folge eine «Untersuchung gegen Unbekannt ein wegen des Verdachts auf Tierquälerei». Das Verfahren dürfte danach jedoch eingestellt worden sein. Denn die gefundene Pille ist gemäss Staatsanwaltschaft «auf herkömmliche Gifte» untersucht worden – gefunden wurde aber nichts. Damit ist aber nicht gesagt, dass sich tatsächlich kein Gift in der Kapsel befunden hat; vielleicht lediglich ein anderes als eines der untersuchten.

Dezember 2010: Zwei Hunde fressen im Glarner Hinterland mit Schneckenkörnern versetzte Köder. Beide überleben die Vergiftung. Rund zwei Monate später meldet sich die Täterin bei der Kantonspolizei Glarus und erstattet Selbstanzeige. Sie wird wegen Tierquälerei zur Anzeige gebracht. 

Hundehalter helfen sich mit App

Mittlerweile wissen sich Hundehalter mit neuen Mitteln gegen Tierquäler zu wehren. So gibt es unter anderem für den deutschsprachigen Raum den sogenannten «Giftköder-Alarm», der auch als App erhältlich ist. Aktuell sind dort diverse Vorfälle aus der Schweiz gemeldet, allerdings keiner aus dem Raum Glarus, Gaster-See und Graubünden. Wie verlässlich die Meldungen sind, ist unklar. (so)

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