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Mehr Geld für Waldbesitzer gefordert

Eine Kommission des St. Galler Kantonsrats will die staatliche Förderung der Waldbewirtschaftung ausbauen. Wegen der tiefen Holzpreise sei der Unterhalt der Wälder kaum mehr finanzierbar.

Linth-Zeitung
10.01.19 - 12:03 Uhr
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Tiefe Holzpreise: Waldbesitzer verzichten oftmals auf Pflegeeingriffe wie im Bild auf der Alp Egg – was über die Jahre ins Gewicht fällt.
Tiefe Holzpreise: Waldbesitzer verzichten oftmals auf Pflegeeingriffe wie im Bild auf der Alp Egg – was über die Jahre ins Gewicht fällt.
Bild Markus Timo Rüegg

Viele Wälder im Kanton St. Gallen seien überaltert und insgesamt instabiler geworden, heisst es in einer Motion, die die vorberatende Kommission zum regierungsrätlichen Bericht über die Waldwirtschaft eingereicht hat. Diese hatte sich dem Bericht auseinandergesetzt und verlangt nun zusätzliche Fördermassnahmen, wie sie gestern mitteilte.

Dem Klimawandel anpassen

Aus Kostengründen seien dringend notwendige Pflegeeingriffe unterblieben. Damit könne der Wald seine Aufgabe als Schutz- und Erholungsraum nicht mehr gewährleisten. Besonders gravierend falle ins Gewicht, «dass die zwingend nötige und anspruchsvolle Anpassung an den beschleunigt erfolgenden Klimawandel» nur ungenügend stattfinde.

Es brauche dringend eine gezielte Abgeltung für aufwendige Waldleistungen, heisst es im Motionstext. Als Beispiele dafür nennt die Kommission Projekte, mit denen Trinkwasserspeicher gesichert werden, oder Massnahmen, mit denen dem Klima angepasste artenreiche Wälder entwickelt und erhalten werden.

Weiter sollen die Besitzer von Wäldern für den zusätzlichen Aufwand abgegolten werden, der durch die Beanspruchung von Waldflächen als Naherholungsgebiet entsteht oder für den Aufbau von Schutzwäldern und den Erhalt der Biodiversität.

Regierung soll Gesetz vorlegen

Die Regierung soll nach dem Willen der Kommission dazu einen Gesetzesvorschlag ausarbeiten und gleichzeitig aufzeigen, wie und in welchem Umfang Kanton und Gemeinden an den Fördermassnahmen finanziell beteiligt werden könnten. Weiter muss abgeklärt werden, ob es dafür Mittel aus dem Finanzausgleich des Bundes gibt.

Das Geschäft wird in der kommenden Februarsession vom Kantonsrat behandelt.

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