×

Einbrecher und Lausbuben suchen den Rapperswiler Christkindlimärt heim

Aufgebrochene Markthäuschen, geklaute Krippenfiguren: Der Christkindlimärt Rapperswil steht heuer unter keinem guten Stern. Einbrecher haben aus den Kassen der Marktfahrer tausend Franken Bargeld gestohlen. Und das Jesuskind ist noch immer nicht aufgetaucht.

20.12.18 - 17:08 Uhr
News

Sie witterten das grosse Geschäft inmitten beschaulicher Adventsstimmung: Unbekannte sind am Christkindlimärt Rapperswil in 14 Markthäuschen eingedrungen. Indem sie die Vorhängeschlösser der Holzhäuschen gewaltsam aufbrachen, verschafften sie sich Zugang zum Innern – und zu Bargeld. Tausend Franken haben die Einbrecher auf ihrer Diebestour erbeutet. Der Vorfall hat sich laut Kantonspolizei St. Gallen in der Nacht auf Mittwoch ereignet. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere tausend Franken.

Kasse mit nach Hause nehmen

Die entwendeten tausend Franken stammen aus der Kasse von vier Marktständen, sagt Polizeisprecher Gian Andrea Rezzoli. Die übrigen zehn betroffenen Marktfahrer hätten ihre Kassen mit den Einnahmen abends glücklicherweise mit nach Hause genommen. An der Marktware waren die Diebe nicht interessiert: Die zum Verkauf angebotenen Artikel blieben laut Rezzoli unberührt.

Ebenfalls aufgebrochen wurde das Kassahäuschen des Kinderkarussells auf dem Curtiplatz. Dort hatten die Einbrecher allerdings kein Glück: Vom Kassahäuschen aus werde lediglich das Karussell gesteuert, sagt Irene Schuler vom OK-Team des Christkindlimärts. Ein volles Portemonnaie suchten die Diebe vergeblich.

Wie die Marktfahrer ihre Holzhäuschen abschliessen und ihre Ware versichern, sei ihnen selber überlassen, sagt Irene Schuler. Das OK empfehle ihnen dringend, abends die Einnahmen nicht am Ort zu lassen. Zudem sei natürlich ein «etwas massiveres Schloss» von Vorteil.

Das Christkind gestohlen

Weniger ein materieller Verlust, dafür moralisch fragwürdig ist der zweite Vorfall, der die Weihnachtsstimmung am Markt trübt: Unbekannte haben in der «Weihnachtsoase» auf dem Fischmarktplatz das hölzerne Jesuskind aus der Krippe entwendet. Irene Schuler bestätigt eine entsprechende Meldung der «Obersee-Nachrichten». Die Holzfigur des Heilands wurde in der Nacht auf den Montag entwendet und sei bis heute nicht wieder aufgetaucht. «Da hat sich wohl jemand einen dummen Scherz erlaubt», sagt sie. Die Holzfiguren von Maria, Josef, einem Hirten, einem Schaf und dem Jesuskind in der Krippe stehen jedes Jahr als weihnächtliche Dekoration auf dem Fischmarktplatz. Dass eine der Figuren entführt wurde, sei bisher noch nie vorgekommen. «Wir halten alle Ausschau nach dem Christkind», sagt Schuler. Auffallen müsste die Krippenfigur eigentlich schon, falls sie noch irgendwo in der Nähe sei: Rund einen halben Meter gross und fünf Kilo schwer sei das Christkind.

Wer für den despektierlichen Akt verantwortlich ist, bleibt ebenso im Dunkeln wie die Frage, wie der dreiste Dieb unentdeckt bleiben konnte.

Für die letzten Tage bis am 23. Dezember muss der Rapperswiler Christkindlimärt nun mit leerer Krippe auskommen. Einen Ersatz gibt es nicht – jedoch bleibt die Hoffnung, dass der hölzerne Jesus auf wundersame Weise den Weg zurück in seine Schlafstätte findet.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu News MEHR