×

Gemeinden weisen Kritik der Fischer zurück

Der Fischereiverein See und Gaster übt Kritik an zwei Gemeinden. Aus Schänis etwa habe man von der Gemeinde nichts dazu gehört, wie es mit dem verdreckten Chrüppelbach weitergehe. Der Gemeindepräsident kündigt jedoch an, dass sich in der Sache bald etwas tue.

Christine
Schibschid
14.02.19 - 15:33 Uhr
News
BILD FISCHEREIVERIN SEE UND GASTER

Aus einem Klärbecken gelangen immer wieder Abfälle wie Tampons oder WC-Papier in den Chrüppelbach in Schänis. Nach dem dieses Problem schon vergangenes Jahr Thema bei der Hauptversammlung des Fischereivereins See und Gaster war, sprach Präsident Christian Rudel die Angelegenheit dieses Jahr erneut an: «Seit wir das Thema vergangenes Jahr publik gemacht haben, haben wir nichts von der Gemeinde gehört.» Es laufe immer noch die gleiche «eklige Kloake» ins Gewässersystem, so Rudel (diese Zeitung berichtete).

Gemeinde will Kredit einholen

Der Eindruck der Fischer, dass sich bei der Gemeinde Schänis bezüglich Chrüppelbach nichts getan hat, ist aber offenbar falsch: «Das Projekt für die Sanierung des betroffenen Regenklärbeckens wird zur Zeit finalisiert», teilt der Schänner Gemeindepräsident Herbert Küng auf Anfrage mit.

Der Gemeinderat wolle bei der Bürgerversammlung im April den Kredit beantragen, der für die Umsetzung der erforderlichen Massnahmen notwendig sei. «Mit der Einladung zur Bürgerversammlung wird detailliert über das Projekt berichtet», sagt Küng. Der Vorwurf des Vereinspräsidenten, wonach der Gemeinderat in der Sache untätig bleibe, entbehre jeglicher Grundlage. «Mehr gibt es dazu nicht zu berichten», so der Gemeindepräsident.

Fischer nicht informiert

Der Präsident des Fischereivereins hatte den Wunsch geäussert, dass die Gemeinde in der Sache auf die Fischer zukommt. «Es wäre schön, wenn wir über den Stand der Dinge informiert würden», sagte er vor Jahresfrist. Küng hielt es offenbar nicht für nötig, die Fischer auf dem Laufenden zu halten.

Die Anlayse der Situation ergab nach Angaben des Gemeindepräsidenten, dass beim Klärbecken grössere Probleme vorliegen. Es sei zu klein, ausserdem passten Gefälle und Höhenniveaus nicht, sagte Küng im April. Schon damals stellte er in Aussicht, dass es 2019 wird, bis die Arbeiten beginnen.

Auch Eschenbach kritisiert

Schänis war nicht die einzige Gemeinde, die bei der Versammlung kritisiert wurde. Auch mit der Kommunikation der Gemeinde Eschenbach zur Situation am Siessenweiher sind die Fischer nicht zufrieden. Im Siessenweiher waren vergangenen Sommer etliche Bachforellen gestorben. Unter anderem habe die zunehmende Verlandung dazu geführt, hiess es von den Fischern. Rudel kritisierte, dass keine Baggerarbeiten mehr ausgeführt worden seien. «Wir haben wegen des Missstandes eine schriftliche Eingabe eingereicht. Gehört haben wir seither nichts mehr.»

Situation wird abgeklärt

Gemeindepräsident Blöchlinger verweist darauf, dass es zum Siessenweiher ein Treffen mit Rudel gab. «Die Situation wurde aufgenommen und wird nun bei den kantonalen Stellen abgeklärt», teilt Blöchlinger mit. Laut Rudel ist die Eingabe an den Gemeinderat nach dem Treffen erfolgt. «Zumindest eine Eingangsbestätigung hätten wir erwartet», so der Präsident des Fischereivereins.

Auch wenn diese nicht kam, die Gemeinde hat das Thema offenbar nicht aus den Augen verloren. Laut Blöchlinger sind Eingriffe am Siessenweiher jedoch problematisch, da dieser unter Schutz steht. «Eine Ausbaggerung, wie sie der Gemeinderat vor einigen Jahren schon einmal verlangt hat, ist dann doch nicht ausgeführt worden», sagt Blöchlinger. Aufgrund von Vorgaben des Kantons hätte das ausgehobene Material wieder beim Einlauf deponiert werden müssen. «Das hätte dann nichts gebracht», so Blöchlinger. Nun werde ein neuer Anlauf für eine Baggerung unternommen. «Wir haben das Begehren der Fischer an den Kanton weitergeleitet. Ob es vor dem Hintergrund des Hitzesommers eine andere Sicht auf die Dinge gibt, bleibt abzuwarten», so Blöchlinger.

Status quo bei Rietstuckweiher

Fische starben im Sommer auch im Rietstuckweiher in der Gemeinde Eschenbach. Dort seien mit Blick auf die Tiere aber keine Massnahmen vorgesehen, so Blöchlinger. Der Rietstuckweiher sei kein Fischweiher, sondern diene dem Hochwasserschutz. «Falls es wieder einen so heissen Sommer gibt, müssten wir situativ entscheiden», sagt Blöchlinger. Im Rietstuckweiher seien zuletzt «viel zu viele» Fische drin gewesen. «Der Weiher dient als Nahrungsquelle für Störche und Fischreiher. Selbst für diese war das Angebot zu üppig», so Blöchlinger.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu News MEHR