×

KVA Linth baut neuen Ofen für 120 Millionen

Die Abgeordneten der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Linth stellen sich zu hundert Prozent hinter die Verbandsverantwortlichen und geben grünes Licht für ein 120-Millionen-Projekt. Georg Stäheli wurde nach 33 Jahren verabschiedet.

Linth-Zeitung
31.10.18 - 19:31 Uhr
News
Von links: Thomas Kistler und Marcel Föllmi, Präsident Markus Schwizer, Georg Stäheli und Martin Laupper
Von links: Thomas Kistler und Marcel Föllmi, Präsident Markus Schwizer, Georg Stäheli und Martin Laupper
BILD ANDREAS KNOBEL

«Vertrauen muss man sich erarbeiten, und es ist schnell wieder verspielt.» Mit diesem Zitat brachte es Markus Schwizer, Verbandspräsident der KVA Linth und Kaltbrunner Gemeindepräsident, auf den Punkt. Denn das Vertrauen in die KVA Linth in Niederurnen und ihre Verantwortlichen ist bei den Abgeordneten offensichtlich vorhanden. An der 46. Abgeordnetenversammlung im «Seedamm Plaza» in Pfäffikon wurden am Montagabend sämtliche Anträge ohne Gegenstimme durchgewinkt.

Die Vertreter der 28 Verbandsgemeinden aus den Kantonen Schwyz, Glarus und St. Gallen gaben durchwegs grünes Licht. Die Jahresrechnung mit einem Betriebsertrag von gut 20 Mio. Fr. und einem Gewinn von fast 1 Mio. Fr. warf keine Fragen auf, eben-so der ähnlich gelagerte Voranschlag. Auch dass die KVA Linth längst nicht mehr nur eine Kehrichtverbrennungsanlage ist, sondern ebenso Wärme und Strom produziert, liegt ganz im Sinne der Verbandsgemeinden. 30 Prozent des Ertrags würden bereits durch die Energieproduktion erwirtschaftet, rechnete Schwizer vor.

Und es soll noch mehr werden. So wurde nicht nur die Bauabrechnung der Fernwärmeleitung von der KVA in Niederurnen bis zum Knotenpunkt Eternit von knapp 7 Mio. Fr. abgesegnet, sondern auch die neue Verbindungsleitung von der Eternit bis zur neuen Stichstrasse zwischen Näfels und Mollis, die fast 4 Mio. Fr. kostet.

«Tabula rasa» bei den Wahlen

Einen ganz grossen finanziellen Brocken hat die KVA Linth mit dem unvermeidlichen Ersatz der Ofenlinie 2 zu stemmen. Bis ins Jahr 2026 sollte diese stehen, man rechnet mit Kosten von nicht weniger als 120 Mio. Franken. Alleine der Projektierungskredit, den die Versammlung guthiess, macht 3,9 Mio. Fr. aus. «Tabula rasa» hiess es auch bei den Wahlen. Sämtliche Verbandsorgane mussten neu gewählt werden. Es erstaunt kaum, dass alle einstimmig und diskussionslos bestätigt wurden. Mutationen gab es nur drei: Mathias Vögeli stieg von der Betriebskommission ins Vizepräsidium auf, und Martin Laupper machte Thomas Kistler in der Betriebskommission Platz.

Besonders gewürdigt wurde Georg Stäheli aus Freienbach. Nicht weniger als 33 Jahre lang engagierte sich der Treuhänder in der Betriebskommission und war viele Jahre für die Finanzen zuständig. Für ihn rückt der Unternehmer und Kantonsrat Marcel Föllmi aus Pfäffikon nach.

Einen Farbpunkt setzte Freienbachs Daniel Landolt bei der Begrüssung. Meist habe er bei solchen Grussworten keine Ahnung vom tagenden Verband. Mit der KVA Linth allerdings sei er als Sohn eines Kehrichtfuhrmanns, der diesen Verband jahrzehntelang präsidierte, quasi aufgewachsen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu News MEHR