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Abschussgesetz

Auch er gehört dazu!
Kein Tier, egal ob Wild- oder Nutztier ist ein schöner Anblick, wenn es gerissen, gewildert, gequält, vernachlässigt, angefahren, vergiftet, verletzt oder irgendwo als Trophäe hängend erblickt wird. Es versetzt einem in Wut, Hass, Trauer und Rache.
Bei dieser Vorlage geht es um viel mehr als nur um «Ja» oder «Nein». Es geht um unsere Einstellung, unserem Verhalten und unserer Verantwortung gegenüber der Natur und all seinen Lebewesen. Ist es denn wirklich unser Ziel alles zu beherrschen und zu bestimmen? Haben wir das Recht zu entscheiden WAS und WER, WO und WENN Leben darf? Soll unsere Tierwelt zu einem Streichelzoo werden? Unsere Natur- und Bergwelt zu einem grenzenlosen Fun-Park in dem alles erlaubt ist?
Auf den ca. 800 Schafalpen von welchen über die Hälfte unbeaufsichtigt sind, ereignen sich die meisten Wolfsrisse 2018 waren es insgesamt ca. 400 Risse bei einer Wolfspopulation von etwa 80 Wölfen …
Ca. 200'000 Schafe werden in der Schweiz gesömmert. Jährlich ereignen sich ca. 4'200 «natürliche» Abgänge, das heisst, die Tiere verenden durch Krankheiten durch Abstürze, Blitzeinschläge, unbehandelte Wunden oder gehen einfach verloren … ?
Wolfsangriffe weisen auf die Notwendigkeit einer besseren Beaufsichtigung hin. Die oft gängige Praxis, Schafe sich selbst zu überlassen hat keine Berechtigung mehr. Schliesslich laufen im Flachland die Nutztiere ja auch nicht einfach so frei herum.
Behauptungen der Befürworter, dass die knapp 80 Wölfe schweizweit die Sömmerung verunmögliche, seine Anwesenheit der Landschaft und der Artenvielfalt schade, Menschen bedrohe und schädlich für den Tourismus sind, ist nicht angebracht. Befürworter und Gegner müssen eine umsetzbare Lösung zum Schutz des Wolfes finden. Dieses neue Gesetz ist in dieser Art nicht annehmbar. Schon seit Jahrhunderten musste der Wolf sein Leben lassen, wegen den Vorurteilen ihm gegenüber, dem Aberglauben und der Dummheit von Menschen. Er ist keine Bestie und hat ein Recht auf Leben.
Eveline

Eveline Schanz
16.09.20 - 15:00 Uhr
Leserbrief
Ort:
Oberwil-Lieli
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Danke, Eveline Schanz.
Alois Steinmann, Sie definieren «gepflegte Alpenwelt» durch Landwirte und ohne Wildtiere wie Wolf.
Analog gibt es Leute in Wohnquartieren (beispielsweise da, wo ich wohne), die behaupten, ein «gepflegtes Wohnquartier» sei, wenn das GANZE Jahr Laubbläser, im Grossteil des Jahres Rasenmäher (Stab-, Schiebe- und Aufsitzrasenmäher mit Lärm wie ein Flugzeug) und viele andere laute Abgasgeräte bzw. Facilitymanagers praktisch JEDEN Quadratzentimeter «von unten nach oben kehren».
Ich finde das schrecklich und eine absolut vermeidbare, schwere Gesundheitsbelastung für die Bewohner (die hier WOHNEN, wie das Wort Wohnung ja besagt, und nicht nur übernachten).
Beispiel:
18.9.2020 Freitagabend (eher gegen Mitternacht), in meinem grossen «Wohnquartier», traf ich am Strassenrand eine grosse Kröte (es könnte auch ein FROSCH gewesen sein; bin kein Zoologe und es war dunkel) an, dem Randstein bzw. der Mauer entlang. Ich schaute mir die Umgebung an, und dachte mir empathischerweise, wenn ICH eine Kröte wäre, WO könnte ich HIER Zuflucht finden – bzw. wohin könnte ich das verlorene Geschöpf denn bringen?
Tja, das brachte mich wieder zur Grundsatzüberlegung, die mich seit Jahren umtreibt: Dieses Wohnquartier ist für Lebewesen eher die Hölle. Ohne Ausweg.
Deshalb mein Projekt:
https://turnaround-to-eden.webnode.com/
Ich entschloss mich, auch wenn es wohl nicht viel hilft, die Kröte bzw. Frosch zu einem kleinen künstlichen Teich zu bringen (der allerdings ebenfalls unmittelbar von Rasenflächen, Strässchen, Strassen, Kunstbauten etc. umgeben ist, halt Overkill-Zivilisation bzw. Denaturierung (statt NATURE ONLY, so wie es wäre, wenn ich hier zu bestimmen hätte).
Es war nicht ganz einfach, die grosse Kröte bzw. Frosch zu dislozieren, aber ich schaffte es schonend, und setzte sie an den grünen, feuchten Rand des Teiches und nahm etwas lauwarmes Wasser mit der Hand auf, schüttete es über die Kröte, dass sie auch nicht austrocknet, und verabschiedete mich.
Wie gesagt: eine Lösung ist das NICHT.
Wir benötigen Wohnquartiere für unsere Gesundheit (vergleiche: Krankenwesenkostenexplosion), die auch für Tiere (vergleiche: Artensterben) gesund sind (Regenwürmer, Insekten, Igel etc.):
Zarte Schmetterlinge auf Blumenwiesen
statt
Polternde Facilitymanagers auf Sterilrasen.
...
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2018-10-28/so-seid-ihr-fuer…
Wolfgang Reuss 28.10.2018 - 13:32 Uhr
SO schreibt:
"Das Laub, das am Boden liegt, nimmt jeder zusammen, da es im Garten oder rund ums Haus einfach stört." und "Es sei ja klar, dass man so einen störenden Haufen daheim entfernen wolle."
NEIN, mich "stört" das Laub NICHT, es ist erwünscht/Natur/Lebensgrundlageteil!
SO:
"«Für Igel wird die Laubentfernung erst dann problematisch, wenn die Igelverstecke ohne Rücksicht zerstört werden», sagt er. Dabei verstecken sich die Tiere gerne dort, wo der Wind die Blätter aufhäuft und verkriechen sich in Laubhügel und ziehen sich dorthin zurück, um ihre Ruhe zu haben.
«Die grössten Gefahren für Igel im Herbst sind, wenn der Igel sich ein neues Plätzchen sucht, sich irgendwo wohlfühlt, niederlässt und nachher gestört wird und sich ganz gestresst wieder eine neue Behausung suchen muss.» Das koste den Igel unnötige Energie."
In dieser Situation sind Chronischkranke/Wehrlose, die in ihrer Mietwohnung nonstop lärmgeplagt werden, aber sogar ein Umzug "Russisches Roulette" ist, wie ein Internet-User treffend schrieb, der am neuen Ort sogar noch mehr Lärm erlebte.
SO:
"Am besten hilft man den Igeln, indem man schaut, dass sie eine gute Behausung haben."
Deswegen fordere ich Fraktionierung/Melioration: WOHNEN Ruhebedürftige und Lärmfanatiker NICHT am selben Ort.
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-10-24/biker
"In der Natur gibt es keinen Durchschnitt, sondern sehr unterschiedliche Lebenssubstrate (Standorte), für jede Pflanze und jedes Tier das Richtige."
Wenn ich Werbung der "Burnoutklinik Susch" sehe oder wie heute (aus einer Arztpraxis) den Scuol Gesundheitszentrum Unterengadin CLINICACURATIVA-Prospekt "Integrative onkologische Rehabilitation" das Coverfoto unberührter Natur oder SO-Berichte über Behinderte "barrierefreies Bauen" (man Behinderung stets mit körperlicher Behinderung gleichsetzt), dann platze ich, ungesunderweise. Warum nur Vollfehler und Suboptimalismen am Laufmeter - damit die Krankenkosten und -leiden (!) noch mehr steigen?
MEINE Diagnose-Therapie:
1) Es gibt unzählige Leidende Stress/Lärm via Nerven/Psyche/Herzkreislauf etc. DA nützen keine faked "unberührte Landschaft"-Prospekte: Was diese Menschen essenziell benötigen ist STILLE beim Schlafen/Wohnen (indoor & outdoor). ZUFLUCHT/SCHUTZ wie SBB-Ruheabteile, Frauenhäuser. Früher gab es Sanatorien im Grünen, Haupttherapeutikum: RUHE!
https://www.youtube.com/watch?v=aar9QZmV8CU#t=1m32s

Im Flachland kann man die Nutztiere einzäunen oder in Stall halten (nicht artgerecht), aber auf den Alpen ist das nicht möglich. Da gibt es teilweise natürliche Grenzen, denn wenn die Grasnarbe aufhört, gehen die Schafe auch nicht weiter.
Natürlich können sie die Herden schützen, aber irgendwann ist der Aufwand so gross, dass es sich nicht mehr lohnt. Dann werden die Alpen verwildern und für den so wertvollen Tourismus nicht mehr attraktiv sein.
Auch die Mutterkuhhaltung wird tangiert und damit auch die Wanderer in diesen Gebieten stark gefährdet.
Schlussendlich ist die Frage, was ist uns die gepflegte Alpenwelt wert?
Das können ihnen wohl die Tourismusfachleute und Hotelier in den entsprechenden Gebieten beantworten.

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