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Pflegeinitiative

Genug geklatscht
Am Mittwoch, dem 10. Juni befasst sich der Ständerat mit der Pflegeinitiative, respektive dem Gegenvorschlag. Es ist der Moment, in dem die kleine Kammer über ihren Schatten springen soll, muss. Denn die Vorschläge der Gesundheitskommission des Ständerates gehen zu wenig weit, nicht einmal so weit wie diejenigen des Nationalrates. Die finanziellen Beiträge für die Ausbildungsförderung, über die die kleine Kammer befinden will, sind zu tief. Man wird zweifelsfrei viele lobende Worte für die Arbeit des Pflegepersonals zu Beginn und in der Hochzeit der Coronakrise hören in den Hallen der BEA, wo das Parlament tagt. Man wird sich überschlagen mit dem Betonen der Systemrelevanz. Doch damit diese Worte nicht leere Phrasen bleiben, muss das Plenum des Ständerates zwingend Massnahmen zur Erhöhung der Verweildauer im Beruf beschliessen, die von seiner Kommission mit keinem Wort erwähnt werden. Wenn die Pflegefachfrauen und -männer nicht bereits nach kurzer Berufszeit erschöpft und entnervt den Beruf wieder verlassen, weil die Arbeitsbedingungen einfach nicht befriedigen, müssen jetzt politische Massnahmen getroffen werden.
Den indirekten Gegenvorschlag zur Initiative kann am Mittwoch nur noch der Ständerat retten. Es ist genug geklatscht, jetzt müssen Taten folgen.

Mark Zumbühl, Chur, Verda Graubünden

Mark Zumbühl
08.06.20 - 13:24 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
«Pflegeinitiative auf politischer Agenda gestiegen», Ausgabe vom 27.05.2020
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