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Greta in Davos, Rosengartentunnel und Wohnungen über Tramdepot Hard in Zürich

Auch Greta wird am Weltwirtschaftsforum in Davos erwartet, nicht nur Trump. Schade, dass Greta Thunberg nicht auch in Zürich Halt macht. Wir Zürcher stimmen nämlich am 9. Februar über den Rosengartentunnel ab. Mit den 1,1 Milliarden Franken, die das Irrsinnsprojekt Rosengartentunnel kosten soll, könnte Zürich etwas tun für die Umwelt. Für zehntausende Wohnungen wäre es mit diesen 1,1 Milliarden möglich Solarstromanlagen kombiniert mit Wärmepumpen zu installieren. Damit würde das Klima geschont und die Luft in Zürich sauberer. Die Planer schätzen, dass der Tunnel für die oberirdische Rosengartenstrasse eine Entlastung von 80 – 95 Prozent bringen soll. Das heisst, dass täglich dennoch 2'800 bis 11’220 stinkende und lärmende Fahrzeuge über diese Strasse fahren werden plus ratternde Trams.

Am 9. Februar wird in Zürich auch über das Tramdepot Hard abgestimmt. Über dem Tramdepot Hard beim Escherwyssplatz sollen 193 Wohnungen gebaut werden. Diese Logis in den beiden 23-stöckigen Wohnhochhäusern werden teuer werden, gar nicht sozial-kommunal. Wo sollen dort Kinder spielen, zwischen der Hardturmstrasse, der Limmat und dem Hardbrücke-Monster, über diese Autobahn über die zehntausende giftige Abgase absondernde Vehikel zirkulieren? Wohnhochhäuser sind im Bau, im Betrieb und im Unterhalt wesentlich umweltbelastender als eine Flachbauweise. Der Hochhausbau ist keine energieeffiziente Bauweise, wie sie jetzt bei der sich anbahnenden Klimakatastrophe nötig wäre. Wohnhochhäuser, aber auch Bürohochhäuser, sind heute ein No-Go. Pro Quadratmeter Wohnfläche und Bürofläche sind Hochhäuser 20 bis 30 Prozent teurer, sind also auch nicht wirtschaftlich. Das Wohnen in solchen Hochhaus-Silos, die ja jetzt noch vermehrt in Zürich hochgezogen werden sollen, ist auch nicht geeignet für Familien mit Kindern. Glückliche Hühner leben auch nicht in Industrie Legebatteriehallen. Überhaut sollte Zürich den Hochhauswahn beenden, der in den letzten Jahren in Schwung gekommen ist. Die «Zürcher Klimapolitik» ist mit dem Hochhäuser-Verdichtungswahn zu einer Irrfahrt verkommen».

Heinrich Frei
16.01.20 - 05:37 Uhr
Leserbrief
Ort:
Zürich
Zum Artikel:
WEF in Davos
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Vielen Dank für diesen existenziellen, exemplarischen Leserbrief, Heinrich Frei.
Wohnen für Mieter (Batteriehuhn und Goldesel in Personalunion) war bisher schon nicht menschenfreundlich/-gerecht. Aber zu welchen Perversionen sich die Overkillzivilisation inzwischen "weiterentwickelt" (heute, wo die Modetermini Empathie, Achtsamkeit und Anti-Aging lauten), zeigt Ihr eindrücklicher Text: Im Auge des Abgasehurrikans.
Die armen Kinder. Was sind das denn für Eltern?
Dass sich die Autoabgase änderten (chemische Zusammensetzung inklusive Nano-Partikel – schrankenlose Durchdringung im Körper), darüber wurde bereits vor Jahren berichtet in Beobachter, Saldo/Ktipp etc. Wenn vor meinem Fenster (Südumfahrung Motown Chur) sich wieder der Wohlstandsverkehr aus Richtung Lenzerheide kilometerlang mit grollenden Motoren staut, ist die Luft grässlicher als in einer Tiefgarage, diese penetrante Hochkonzentration mir aufbürdend wird aber vom Kanton geduldet – wenn nicht gar als "intakte Natur bzw. Luftkurort bzw. Gesundheitstourismus" verkauft.
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/2020-01-17/schokolade-muss-nac…