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Keine grossen Kriege? No big drama!

Geschätzter Herr Müller
Soeben habe ich Ihren Jahresrückblick gelesen. Ihr Blick auf die Welt im letzten Abschnitt hat mich erschüttert.
«...grosse Kriege gab es nicht, die Armut hat weltweit abgenommen....»
wo um Himmels willen beziehen Sie die Quellen zu solchen Schlussfolgerungen? Wollten Sie einfach den Artikel rasch möglichst mit einem positiven Gefühl abschliessen?
So einfach können Sie sich den Jahresabschluss nicht schönreden, zu viel liegt im Argen:
Der Yemenkrieg wird geflissentlich ignoriert- dort hungern geschätzt 340‘000 Kinder und kämpfen um ihr Überleben. Verglichen mit der Schweiz, die ca. 440‘000 Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren beheimatet. Stellen Sie sich dies vor, praktisch jedes unserer Kinder wäre vom Hungertod bedroht! Hunderttausende sind auf der Flucht. Millionen sind von Cholera betroffen!
Der Syrienkonflikt - leider nothing new - aber auch dort krepieren Kinder und die ganze junge Generation bleibt ohne Perspektive! Auch sind Hunderttausende auf der Flucht oder werden in Lagern im Nirgendwo festgehalten!
Es gäbe noch viele weitere heisse Themen: Verfolgung von Minderheiten in China, Indien, Türkei, usw.
Ungleichheit, Hassreden bekommen Gehör, usw.
Die Ausbeutung der Natur und der Bevölkerung der Drittweltländer für unseren Konsum und Wohlstand.
Sorry, ihr so positiver Jahresabschluss hält humanitär nicht Stand - gerade in der Zeit um Weihnachten, in der grundsätzlich Werte wie Nächstenliebe hochgehalten werden, wäre ein kritischer Blick nötig.
Trotzdem oder eben grade darum, auch Ihnen ein frohes Fest!
Meine Quellen:
Bundesamt für Statistik; Unicef; Amnesty International, nzz.ch

Giulia Casale
21.12.19 - 22:26 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Ein Jahrzehnt gewaltiger Umwälzungen
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Giulia Casale,
ich habe den Jahresrückblick von Herr Müller zwar nicht gelesen, die Frage hier aber ist nicht ob Sie einverstanden sind, aber ob das was Herr Müller geschrieben hat korrekt ist.
Es ist nicht nur dass Sie anderer Meinung ( das ist Ihr Recht) , aber dann fangen Sie an uns Lesern zu erklären wie Sie die Welt sehen. Außer Sie haben in all diesen verschiedenen Ländern gelebt ( nicht nur besucht),
können Sie ja gar nicht beurteilen was die Wahrheit ist.
Auch wäre es Hilfreich , für Sie und für uns, wenn Sie den Horizont Ihrer Quellen vergrößern würden.