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Schweizer Mercosur-Abkommen - nein

Die Darlegungen von Herrn Ettisberger zum vorgesehenen Mercosur-Abkommen entsprechen nicht den Tatsachen. Er schreibt: "auch die EU hat einen Vertrag mit den Mercosur-Staaten ausgehandelt", effektiv gibt es bei etlichen EU-Staaten grossen Widerstand dagegen (z.B. Frankreich/Macron) bzw. bestehen grosse Bedenken (z.B. Deutschland). Im übrigen ist der Vertrag noch gar nicht ratifiziert von den einzelnen EU-Staaten (muss einstimmig sein), was im heutigen Zeitpunkt und ohne wesentliche Aenderungen nicht erfolgen wird. Warum soll die Schweiz vorpreschen? Ferner stimmt nicht, dass die Kritiker an einem Mercosur-Abkommen der Schweiz aus dem linken Politspektrum stammen, effektiv ist es vor allem der Landwirtschaftsbereich, der sich nicht zu Unrecht dagegen stemmt (z.B. Billigimporte Fleisch aus Brasilien, Wein aus Argentinien). Auch würde das Mercosur-Abkommen der EU und Schweiz zu einer weiteren verstärkten Vernichtung der Umwelt/Regenwälder beitragen, da durch die Marktöffnung bei der EU u.a. Fleisch und Soja noch verstärkt unseren Markt überrollen, also noch mehr dort angebaut wird. Es werden noch stärker als heute Grossgrundbesitzer und Grosskonzerne von dort auf unseren Markt drängen. Es ist bereits heute die Tatsache, dass auch durch Schweizer Grosshändler und Finanzierung durch Schweizer Banken/CS massiv zu Umweltvernichtung und Klimawandel beigetragen wird. Davon hat die ansässige Bevölkerung dort kaum etwas, ausser weitere Verarmung bzw. Arbeit zu Hungerlöhnen. Herr Ettisberger ist offensichtlich Lobbyist von bestimmten Schweizer Wirtschaftszweigen und sein Artikel ist unter diesen Umständen sehr einseitig geschrieben. Er sollte aber so intelligent sein und nicht mit unrichtigen Argumenten für ein Schweizer Mercosur-Abkommen schreiben.
Auch unser Bundesrat hat grosse Bedenken. Also kein voreiliges Abkommen!!
PS: ich bin politisch kein Linker, auch kein Rechter und auch kein Klimaaktivist.

Walter Lichtenberger Dr.oec.
26.11.19 - 15:14 Uhr
Leserbrief
Ort:
Landquart
Zum Artikel:
Freihandel nützt nicht nur der S chweiz (Leserbrief Hr. Ettisberger 26.11.19)
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Danke, Walter Lichtenberger Dr.oec.
Wir können Geld nicht essen, was bereits die Native Americans wussten, der Schweizer Professor Nordborg sieht die einzige Rettung im Konsumstreik, der Club of Rome dito. Aber es gibt eine Partei, die das Gegenteil fordert, auf endloses Wachstum (Zinseszinssystem) beharrt: FDP, Fuck De Planet genannt:
https://www.nau.ch/people/aus-der-schweiz/fdp-witz-aus-late-update-ist-…
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2019-11-07/brasiliens-indigene-ka…
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2019-08-24/schweiz-erzielt-durchb…
Beispiele:
FDP Ex-Grossrat Marco Ettisberger
FDP-Hans-Ulrich Bigler (als Nationalrat gerade abgewählt), Direktor Schweizer Gewerbeverband.
https://www.hansulrich-bigler.ch/startseite
Schnittlauch im SPAR in Chur gekauft von einer Bekannten, sie las erst später zufällig das Herkunftsland und war frappiert:
https://www.imgbox.de/users/public/images/HEIH2jOIkM.jpg