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Wetter und Klima: Julitemperaturen im 40-jährigen Mittel

Julitemperaturen im 40-jährigen Mittel
Mit Klimakarten (Januar- und Julitemperaturen, Regen, usw.), die alle 40 Jahren erstellt wurden, konnte jedermann selber das Klima sozusagen beobachten. Zum Beispiel die Temperaturkarten beruhten auf dem 40-jährigen Mittel. Es wurde also erst nach 40 Jahren gewiss, ob es beim Klima Anzeichen zu einem Wandel gab. Dieses Wissen wurde in den Sekundarschulen vermittelt.
Die letzten Jahre kletterte das Quecksilber im Sommer hin und wieder im Schatten in ungewohnte Höhe. Meteorologen verkaufen extreme Temperaturen als hätte es diese noch nie gegeben. Sie verkünden dies eben als Folge des Klimawandels. Der diesjährige Sommer wird sicher auch wieder verschiedene Überraschungen bereit halten.
Die Neugier müsste eigentlich zum Nachschlagen animieren, wie das vor einigen Jahrzehnten so mit den Sommertemperaturen war. Die Temperaturkarten in einem Schweizer Atlas von 1926 beruhen auf dem 40-jährigen Mittel (1886-1926). Daraus zeigen einige Ortschaften eindrückliche Julitemperaturen mit Angaben über mittlere Maxima und absolute Maxima, die in Klammern stehen.: Bevers 25 Grad C (28 Grad C), Davos 26 Grad C (29 Grad C), Säntis 15,5 Grad C (18 Grad C), Locarno 30 Grad C (36 Grad C), Genf 32,5 Grad C (36 Grad C), Neuenburg 30,5 Grad C (34 Grad C), La Brévine 26 Grad C (29 Grad C), Sitten 30 Grad C (34 Grad C), Basel 31 Grad C (35 Grad C), Bern 29 Grad C (33 Grad C), Zürich 30,5 Grad C (36 Grad C), Kreuzlingen 29 Grad C (32 Grad C).
Heute redet niemand mehr von Klimakarten. Es gibt modernere Methoden. Trotzdem wäre es auch heute wertvoll zu wissen wo die Temperaturen, die auf dem 40-jährigen Mittel beruhen von 1927-1967 und 1968-2008 standen. Denn mit all den Computern kommt erst nach 40 Jahren, wie bei der alten Methode die Gewissheit, ob sich das Klima ändert. Oder darf das der einfache Mensch nicht mehr wissen? Es kommt ja immer wieder vor, dass sich die ganze Fachwelt irrt. Umsonst hat Bertrand Russel nicht gesagt: „Auch wenn alle einer Meinung sind, können doch alle unrecht haben.“ Max Matt, Altstätten SG

Max Matt
07.06.19 - 12:58 Uhr
Leserbrief
Ort:
Altstätten
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Spannen wir den Bogen etwas über die beschriebenen Julitemperaturen im 40-jährigen Mittel.

Werden die heissen und trockenen Sommer auch als irrelevant erklärt?
Es ist nicht wahrscheinlich sondern eher sicher, wer diese Zeilen über heisse und trockene Sommer liest, beurteilt die Ursache zum Klimawandel kritischer. Als irrelevant kann man diese Sommer sicher nicht erklären, wie man das da und dort gerne täte.
1467 war der Sommer sehr heiss und trocken. Im Sommer 1567 trockneten die Wiesen aus. Einige Sommer ab 1732 bis 1798 waren heiss. Die höchste Wärme und namentlich die größte Trockenheit, zumal im Toggenburg, fanden im Jahr 1800 statt. In den Notizen eines obertoggenburgischen Landmannes heißt es: Ausgehends Brachmonats geheuet; nach dem August kam eine gewaltige Hitze, eine fürchterliche Tröckne, sodass das stehende Gras verdorrte durch Berg und Thal; es gab weder Tau noch Regen, das Laub an den Bäumen wurde dürr und fiel ab, man konnte solches im August zusammenrechen wie sonst im Weinmonat; sechs volle Wochen hat es im Obertoggenburg gar nie mehr geregnet, bis dann am 20. August ein starkes Gewitter erfolgte. Der Sommer 1823 war zwar grosse Hitze, aber am 17. Juni fiel nach einem heftigen Föhnsturm Schnee, und es sah allenthalben aus wie im Winter. In der ersten Woche im Juni 1834 wurde schon sehr viel halbverdorrtes Gras abgemäht und Heu eingebracht; Sonnenhitze und trockene Winde verursachten Hunger und Durst für das Vieh; gar viele Weiden konnten wegen Wassermangels nicht zu gehöriger Zeit benutzt werden. 1859 war der August seit dem Jahr 1800 nie wieder so heiss. Mitte August 1863 wird eine andauernde Tröckne gemeldet. Das Waschen wird an den öffentlichen Brunnen bei polizeilicher Strafe verboten. Schon im Juni 1865 herrscht grosse Tröckne. Wir hatten in den letzten Tagen eine Hitze von 28 – 29 Graden im tiefsten Schatten.
Weist nicht schon eine kleine Auswahl der heissen und trockenen Sommer lange vor und bis zum Beginn der Industriealisierung darauf hin, dass die CO2-Theorie im Bezug auf das Klima gewagt ist? Die Umweltverschmutzung ist weltweit ein grosses Problem. Wurde daher CO2 zum Klimasünder Nr. 1 erklärt und weil es gut messbar ist? Man sollte nicht darauf aufmerksam machen müssen was Albert Einstein sagte: „Das Streben nach Wahrheit muss allem andern Streben vorangestellt werden“. Max Matt, Altstätten

Quellen:
1855-1878 Allgemeiner Anzeiger, Altstätten SG
853-1875 Chronik A. Vetter, Altstätten

Herr Matt, Ihre Information ist sehr interessant, speziell Genf und Zürich mit höchst Temperaturen von 36 grad vor 120 Jahren.
Es wäre auch für mich interessant zu wissen was die Temperaturen waren von 1926 bis 2006. Aber Herr Matt, ich weiß nicht ob Sie wissen, dass in anderen Ländern gewisse ältere, dokumentierte Temperaturen geändert, sogenannt angepasst wurden, damit die heutigen Höchsttemperaturen mehr auffallen.

«Weist nicht schon eine kleine Auswahl der heissen und trockenen Sommer lange vor und bis zum Beginn der Industriealisierung darauf hin, dass die CO2-Theorie im Bezug auf das Klima gewagt ist?»
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Ich habe ja nicht geschrieben, dass die CO2-Theorie stimmt, Herr Matt. Hier etwas interessantes zu diesem Thema.
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https://vademecum.brandenberger.eu/themen/klima-2/fehler.php

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