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Bündner Regierung nur teilweise für Klimaschutz

Anlässlich der Juni-Session des Grossen Rats werden Klimaschutzmassnahmen diskutiert. Die Bündner Regierung ist zwar bereit, einen Aktionsplan zu erarbeiten, schliesst dabei Massnahmen zur Senkung von Emissionen aus fossilen Treibstoffen aus. In ihrer Argumentation stützt sich die Bündner Regierung auf Abklärungen resp. Beschlüsse aus den Jahren 2013 resp. 2015 sowie auf ablehnende Stellungnahmen zur Teilrevision des Bündner Energiegesetzes.
Es scheint, als hätte die Bündner Regierung nicht mitgekriegt, dass zwischenzeitlich Klimastreiks mit der Forderung nach konkreten Massnahmen, und nicht nach weiteren Papieren, zur Tagesordnung gehören und dass diverse Parteien ihre Haltung gegenüber dem Klimaschutz grundlegend geändert haben.
Der Grosse Rat hat anlässlich der Juni-Session die Möglichkeit, sich für die Senkung von Emissionen aus fossilen Treibstoffen als wesentlicher Treiber der Klimaerhitzung einzusetzen. Sofern dies nicht erfolgt, können die Bündnerinnen und Bündner diese Grundhaltung anlässlich der National- und Ständeratswahlen vom November 19 korrigieren.
Jürg Kappeler, Grossrat grünliberale, Chur

Jürg Kappeler
02.06.19 - 19:03 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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Wie erklärt man das Jahrzehnt der Naturkatastrophen?
Die Periode von 1967 bis 1976 war ein Jahrzehnt mit schweren Naturkatastrophen. Hitze, Wirbelstürme, Überschwemmungen aber auch Schnee und Kälte machten zu schaffen und die Kosten waren unvorstellbar hoch. Diese Wetterextreme haben der Klimatologie mit der Suche nach den Ursachen schwere Aufgaben auferlegt. Das Ergebnis waren nur Andeutungen und Meinungen.
Etwa 40 Gebiete der Welt litten unter schweren Wärme- und Trockenperioden. Das kostete in Afrika, Europa, Asien, Zentralamerika und Australien etwa 203‘000 Menschen das Leben, 30‘000 Personen wurden vom Hungertod bedroht. In Afrika flüchteten nach Schätzungen 407‘000 Personen vor Hunger in Notlager. 561‘000 Nutztiere verdursteten in Afrika und Mexiko.
Fünfzig der verheerendsten Wirbelstürme in 26 Ländern; in Europa, USA, Zentralamerika und Asien mit nachfolgender Flutwelle töteten über eine Million Menschen. Über 300‘000 Menschen wurden obdachlos. 400‘000 Personen mussten flüchten. Es wurden etwa 260‘000 Häuser und Wohnungen zerstört oder schwer beschädigt. Die Sachschäden in Milliarden Franken der zerstörten oder schwer beschädigten Städte, Dörfer und landwirtschaftlichen Kulturen konnten nie beziffert werden.
Bei etwa 90 der grössten Überschwemmungen in Europa, Nordafrika, USA, Zentralamerika, Südamerika und Asien verloren mehr als 138‘000 Menschen das Leben, über 17‘000‘000 Menschen wurden obdachlos, 60‘000 Personen mussten evakuiert werden, es betraf etwa 5‘000‘000 Menschen, mehr als 480‘000 Häuser und Wohnungen wurden zerstört oder stark beschädigt. Unzählbar waren die betroffenen Ortschaften und die verwüsteten Landesteile.
Aber in derselben Periode wurde die USA, Südafrika bis Finnland und Westeuropa bis Moskau mit ungewöhnlich tiefen Temperaturen und anormalen Schneefällen heimgesucht. Es kamen etwa 1000 Menschen in der Kälte um. Betroffen mit anormalem Schneefall war der Nahe Osten von der Negev Wüste und Jordantal bis Westeuropa, von Sizilien bis Schleswig Holstein, von Frankreich bis Moskau und die USA von Colorado bis New York. In Arizona USA kamen etwa 100 Menschen in den Schneemassen ums Leben und 60‘000 Menschen wurden vom Schnee eingeschlossen.
Das liess die Klimawissenschaftler vor knapp 50 Jahren trotz der gleichzeitig anormalen Wärme und Trockenheit nicht davon abhalten, eine Eiszeit zu prognostizieren. Je mehr man über solche katastrophale Witterungserscheinungen von früher lesen kann, umso schneller kann die Einsicht kommen, dass diese in Abständen immer wieder auftreten und CO2 nicht die Rolle spielt, wie das gesagt wird. Wurde der Schuldspruch über das von Menschen technisch produzierte CO2 nicht allzu schnell gefällt? Ist im Grunde genommen die Beeinflussung des von Menschen produzierten CO2 auf das Klima und Wetter nicht genau so unbekannt wie die natürliche Beeinflussung auf das Klima und Wetter? Wäre das so, würde das die Theorie, die uns zu Lasten gelegt wird, heftig erschüttern.
Max Matt, 9450 Altstätten

Quellen:
Weltpanorama 1967-1976, Faunus Verlag AG, Basel
Chronik des 20. Jahrhunderts, Westermann Hermes, Braunschweig